Vor einem Jahr feierte das Judoteam Deutschland den Gewinn des U23-EM-Titels im Mixed. Im Halbfinale holte Kevin Abeltshauser im Golden-Score-Match den entscheidenden vierten Punkt.
Der Abensberger ging als klarer Außenseiter ins Kräftemessen mit Nariman Mirzayev (Aserbaidschan). „Ich bin in diesem Alles-oder-Nichts-Kampf voll draufgegangen und habe meinen Gegner nach wenigen Sekunden auf die Matte geworfen“, blickt Abeltshauser auf den Gänsehautmoment zurück, der die Halle in Potsdam zum Beben brachte und den Weg zu Mannschaftsgold im eigenen Land ebnete. Für den Babonen stand fest: „Bei der nächsten U23-Europameisterschaft bin ich wieder dabei, dann auch im Einzel.“
Abeltshauser ist bereit für den Kampf um Medaillen
Die Saison 2024 hatte der 22-Jährige auf den „Saisonhöhepunkt EM-Teilnahme“ ausgerichtet – und wurde für seine starken Leistungen mit der Nominierung für die Titelkämpfe in Pila (Polen) belohnt. Mit Landsmann Jano Rübo greift Abeltshauser am Freitag für Deutschland in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm nach einer Medaille im Einzel. Um 9 Uhr beginnen die Vorkämpfe, ab 16 Uhr steigen die Finals. Am Sonntag hofft Abeltshauser, der seine Ausbildung über das Förderprogramm Spitzensport bei der bayerischen Polizei absolviert, auf einen Einsatz im Team – und die Titelverteidigung. Die Herbstsaison verlief bereits nach seinem dem Geschmack: Bei den European-Senior-Cups in Podgorica und in Malaga schmückte er sich mit Bronze und Silber. Lediglich in Prag musste er vorzeitig sie Segel streichen. Ende Oktober erkämpfte er sich bei der deutschen Meisterschaft den nationalen Titel der Herren. Ein Trainingslehrgang mit der Nationalmannschaft in Potsdam schloss sich an.
Die EM-Vorbereitung verläuft nach Plan
Zur unmittelbaren Vorbereitung auf die U23-EM ging es zurück an den heimischen Stützpunkt in München. Letztlich habe sich Abeltshauser auf den Punkt in Form gebracht. „Ergebnisse und Vorbereitung haben gepasst. Ich darf selbstbewusst zur Sache gehen“, so Abeltshauser. Besondere Kraft für seine Auftritte in Pila zieht er auch aus den Erlebnissen mit dem Mixed-Team im Vorjahr. Den Weg an die europäische Spitze habe die großartige Mannschaftsleistung ermöglicht. „Das war ein Riesenerlebnis verbunden mit außergewöhnlichen Emotionen“, so der Judoka von Bundesligarekordmeister TSV Abensberg.
Mit positiven Erinnerungen packe das Team die Mission Titelverteidigung an. „Wir wollen wieder um den Platz auf dem obersten Siegertreppchen kämpfen. Uns ist aber bewusst, dass wir wieder von vorne beginnen und in jedem Kampf alles geben müssen.“ Mit dieser Einstellung möchte Abeltshauser auch im Einzel aufs Siegerpodest.
ro
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