Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bei Kelheim Fibres, einem der größten Arbeitgeber im Raum Kelheim, ist gestartet. Investoren werden gesucht, der Fokus ist laut dem Unternehmen auf Kernprodukte gelegt. Dennoch müssen Stellen abgebaut werden. So geht Kelheim Fibres ins neue Jahr.
Mit Beschluss des Amtsgerichts Regensburg vom 1. Januar 2025 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Kelheim Fibres GmbH eröffnet und die Eigenverwaltung angeordnet, teilt das Unternehmen am Montagnachmittag mit.
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Die Geschäftsführung bleibe im Rahmen des vom Gericht angeordneten Verfahrens „voll handlungsfähig und wird dabei von den Kanzleien Advant Beiten sowie Brinkmann & Partner unterstützt“.
Kelheim Fibres: Das ist der bestellte Sachwalter
Rechtsanwalt Michael Verken wurde zum Sachwalter bestellt. Das Unternehmen hatte laut der Mitteilung bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und zukunftsfähig aufzustellen. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit Kunden und Banken könne der Geschäftsbetrieb im eröffneten Verfahren im geplanten Umfang fortgeführt werden.
„Die Entscheidung für das Schutzschirmverfahren war notwendig, um auf die erheblichen Herausforderungen, insbesondere die stark gestiegenen Energiepreise und den zunehmenden Wettbewerbsdruck durch preisgünstige Produkte aus Asien, zu reagieren. Wir haben die Weichen für eine nachhaltige Sanierung gestellt und sind zuversichtlich, dass wir mit den eingeleiteten Maßnahmen die Zukunft des Unternehmens sichern können“, erläutert die Geschäftsführung von Kelheim Fibres in ihrem Schreiben an die Presse.
Roland Berger soll geeignete Investoren finden
Zur Absicherung der Sanierung wird von Roland Berger ein M&A-Prozess geführt, der darauf abzielt, geeignete Investoren für eine langfristige Sicherung des Unternehmens zu finden. Gleichzeitig konzentriere sich die Gesellschaft auf die profitabelsten Kernprodukte, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und setze hierfür erforderliche operative Sanierungsmaßnahmen um.
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Im Rahmen des Verfahrens seien auch Anpassungen erforderlich, die einen Stellenabbau mit sich bringen. Das Unternehmen arbeite eng mit dem Betriebsrat zusammen, um diese Veränderungen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen, teilt Kelheim Fibres mit.
Hierzu soll eine Transfergesellschaft eingerichtet werden. „Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen Schritten und der Unterstützung durch alle Beteiligten eine tragfähige Lösung für Kelheim Fibres finden werden“, so die Geschäftsführung.
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