Elite ist in Reichweite
Kevin Abeltshauser scheitert am Judo-Vizeweltmeister, zieht aber positive Bilanz zu seiner Grand-Slam-Premiere in Tokio

12.12.2024 | Stand 12.12.2024, 14:52 Uhr |

Kevin Abeltshauser (weißer Kampfanzug) debütierte mit einem Sieg auf Grand-Slam-Ebene. In der nächsten Runde scheiterte er am späteren Vizechampion Ishihara Tatsuki. Foto: Michael Schmitz/Archiv

Nach der erfolgreichen Herbstsaison mit Gewinn des deutschen Meistertitels und zweier Medaillen bei European Cups bewältigte Judoka Kevin Abeltshauser auch den Sprung auf die ITF (International Judo Federation)-Ebene.

Der Abensberger meisterte beim Grand Slam in Tokio die erste Runde, scheitert aber in Runde zwei in einem spannenden Kampf am späteren Vizechampion. In Runde eins löste der 22-Jährige seine persönliche Zielvorgabe gegen Dimitar Gospodinov (Bulgarien): „Der Fünfte der U23-EM war alles andere als ein Freilos, aber ich wollte unbedingt gewinnen“, so Abeltshauser. Die Mission erfüllte Abeltshauser mit einer Wazaari-Wertung, die er über die Zeit brachte. Der Sprung ins Poolfinale blieb ihm aber verwehrt: Der amtierende Vizeweltmeister Tatsuki Ishihara war eine Nummer zu groß.

Starker Griffkampf gegen Tatsuki Ishihara

Aus dem Kräftemessen zog Abeltshauser positive Schlüsse: „Es war klar, dass mir eine sehr schwere Aufgabe bevorsteht. Aber ich habe selbstbewusst gekämpft und bin sehr gut in die Griffe gekommen.“ Der gute Auftritt drückte sich zwischenzeitlich durch die Strafwertungen aus. Während Abeltshauser mit einem Shido belegt wurde, stand Ishihara mit zwei Shidos am Rande der Niederlage. „Ich dachte, dass ich den Gegner knacken kann“, so Abeltshauser. Der 23-jährige Japaner spielte in der bedrohlichen Lage aber seine Klasse aus, brachte eine Wurftechnik durch und gewann mit einer Ippon-Wertung. Abeltshausers Enttäuschung milderte die Erkenntnis: „Ich habe gezeigt, dass ich mit einem absoluten Topmann mithalten kann.“ Jano Rübo scheiterte als zweiter DJB-Vertreter in der 73-kg-Klasse in Runde eins an Yongmin Kim (Südkorea). Den Grand-Slam-Titel sicherte sich Ryuga Tanaka (Japan) vor Abeltshauser-Bezwinger Ishihara.

Frühes Aus für die DJB-Kollegen

Mit Johann Lenz griff ein Teamkollege Abeltshausers von Judo-Bundesligist TSV Abensberg in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm an. Nach dem Freilos in Runde eins ereilte Lenz gegen Alex Bartko (Slovakei) das Aus in Runde zwei. Gold ging an Sanshiro Murao (Japan), Silber an Luka Maisuradze (Georgien). In der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm scheiterte Johannes Frey nach einem Freilos an Leonardo Goncalves (Brasilien). Die Klasse gewann IJF-Athlet Matvey Kanikovskiy vor Gennaro Pirelli (Italien). Aus Abeltshausers Sicht hätte sein Debüt auf der ITF-Tour schlechter verlaufen können. „Die ersten Weltranglistenpunkte sind auf dieser Ebene gesammelt. Das ist für mich ein wichtiger Schritt nach vorne, den ich in Tokio vollziehen wollte.“

Unmittelbar an den Grand Slam schloss sich ein internationales Trainingslager in Tokio an. Auch hier setzte sich Abeltshauser ein klares Ziel: „Ich möchte in den Trainingswettkämpfen möglichst viele Judoka aus Japan zu packen bekommen.“

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