45 Sternsinger der Neumarkter Hofkirche sammeln am Wochenende für Kinder in Not weltweit. Als Begleitung ist auch Mesner Dennis Meindlschmidt dabei. Vier Kinder erzählen, warum sie mitmachen und was sie so erlebt haben.
Im Stimmengewirr suchen die Kinder eifrig passende Gewänder aus den bunten Umhängen, gemusterten Tüchern, Kopfreifen und weißen Untergewändern. Damit sind die Sternsinger Samstag und Sonntag in der Pfarrei Zu unserer lieben Frau der Neumarkter Hofkirche unterwegs. Die 45 Kinder bringen Segenswünsche an die Haustüren und sammeln Spenden für Kinder in Not. Dieses Jahr steht die Aktion des Kindermissionswerks unter dem Motto „Erhebt eure Stimme – Sternsingen für Kinderrechte“.
Sehen Sie hier ein Video der Aussendung.
„Es ist schon eine tolle Aktion. Man erlebt auch einiges; da kann man drüber Bücher schreiben“, sagt Mesner Dennis Meindlschmidt, der erstmals in der Gemeinde Begleitperson ist. Als er gefragt wurde, habe er sofort zugesagt, schließlich habe er schon Erfahrung aus seiner alten Gemeinde in der Hallertau.
Da habe er auch einige schöne Erfahrungen gemacht, etwa bei einer Frau, deren Mann zuvor gestorben war. Ihr habe es „unheimlich viel Kraft“ gegeben, dass die Sternsinger bei ihr gewesen seien, erzählt der 23-Jährige. „Die meisten freuen sich, wenn wir kommen.“ Wie er seine Gruppe motivieren wolle, wenn es einmal anstrengend werde? „Gute Frage“, sagt er. Damit, dass es für eine gute Sache sei.
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Ältere Menschen freuen sich über Sternsinger
Das sagt auch der zwölfjährige Florian Wurm: „Wir machen das schon seit drei Jahren. Und der Anreiz ist eigentlich schon, dass wir für das Projekt Geld sammeln.“ „Dass auch andere Kinder in ärmeren Ländern eine Chance haben zum Lernen“, stimmt ihm sein Freund Jakob Rupprecht zu. Außerdem mache es dem Elfjährigen einfach Spaß. Bei Regen seien sie auch mal auf einen Tee hineingebeten worden, erzählt Florian Wurm weiter. Bei sehr kaltem Wetter ziehe er Skiunterwäsche an und ansonsten einen Pullover und eine warme Jacke. „Am besten eine Jacke ohne Kapuze“, das sehe sonst nicht gut aus. „Wir gehen den ganzen Tag herum und da wird einem auch warm“, ergänzt sein Freund. Die schönste Erfahrung sei für Florian, wenn ältere Menschen sich sehr über ihren Besuch freuen: „Die werden halt oft vergessen.“
Leni Kühnlein und Lilly Kreuzer sind ebenfalls das dritte Mal dabei. Für die zwölfjährige Leni macht einerseits das Herumgehen Spaß, andererseits, dass die Sternsinger Süßigkeiten bekommen. „Wir haben einmal eine Schokolade bekommen, die war schon 20 Jahre abgelaufen“, erinnert sich die elfjährige Lilly an eine Begebenheit.
Viele Ministranten aus Neumarkt unterstützen Aktion
Nach der offiziellen Entsendung am Samstag um 9 Uhr geht es in zehn Gruppen von der Kirche aus los, sagt Barbara Eglmeier. An Heilige Drei Könige gibt es dann noch ein großes Sternsingerspiel im Gottesdienst.
Die 45-Jährige kümmert sich mit vier anderen Frauen um die Pflege der Gewänder und unterstützt die Ministranten bei der Organisation. Manche Kostüme seien schon 30 oder 40 Jahre alt, erzählt Eglmeier. Einige habe sie selbst schon als Sternsingerin getragen.
Grundsätzlich sei es schwerer geworden, Kinder für die Aktion zu begeistern – auch, wenn es heuer wieder zwei Gruppen mehr als im vergangenen Jahr seien. „Wenn sie einmal gelaufen sind, laufen sie meist öfter mit“, stellt Eglmeier fest. Viele Kinder seien Ministranten oder Freunde von Ministranten. Aber Begleitpersonen zu finden, das sei oft noch schwieriger: „Die Kinder entflammt man dafür schneller.“
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