25 Jugendliche begaben sich in den Herbstferien auf einen außergewöhnlichen Roadtrip. Organisiert vom Kreisjugendring (KJR) Neumarkt führte die fünftägige Reise in den Osten Europas, mit Stationen in Breslau, Auschwitz und Prag.
„Erste Station war die polnische Stadt Breslau“, berichtet Markus Ott. Die malerische Stadt an der Oder habe die jungen Reisenden mit ihrer reichen Geschichte und den zahlreichen architektonischen Schönheiten begeistert, so Ott. In einer Fotochallenge machten sich die Teilnehmer auf die Suche nach den berühmten Breslauer Zwergen, die über die ganze Stadt verteilt seien.
Jugendliche aus Neumarkt in Auschwitz
Bewegend sei der Tag in Auschwitz gewesen, dem ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager. In den Lagern Auschwitz und Auschwitz-Birkenau wurden die jungen Menschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes konfrontiert. Am Abend reflektierte die Gruppe gemeinsam ihre Eindrücke. „Mir war das Ausmaß nicht bewusst. Die Größe und Brutalität waren überwältigend“, berichtete eine Teilnehmerin. Ott zufolge unterstrich dieser Besuch das Hauptziel der Reise: Die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit lebendig zu halten, aus der Geschichte zu lernen und den Geist der Demokratie zu stärken.
In Prag hatte die Gruppe knapp zwei Tage zur freien Verfügung, um die Goldene Stadt zu erkunden. Ein Highlight war hier der Besuch eines Schwarzlicht-Theaters. „Die freie Zeit erlaubte es ihnen zudem, ihre persönlichen Interessen zu verfolgen, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken und neue Kontakte zu knüpfen“, berichtet Ott. Mit Spielen, Musik und viel Spaß seien auch die langen Busfahrten zu einem Ort des Austauschs und der Geselligkeit geworden. Markus Ott: „Neben der geschichtlichen Auseinandersetzung und den kulturellen Erlebnissen betonte die Reise auch die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit untereinander.“
Ziel des Projekts: Demokratie fördern
Der Kreisjugendring Neumarkt habe das Ziel verfolgt, den Jugendlichen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch das demokratische Miteinander zu fördern und Nachhaltigkeit im Denken zu schaffen, so Ott. „Es war mehr als nur eine Ferienfreizeit – es war ein Erlebnis, das uns alle bereichert hat“, resümierte eine Teilnehmerin am Ende der Reise. Durch das Programm sei nicht nur Geschichte greifbar gemacht, sondern auch ein Raum für persönliche Entwicklung geschaffen worden.
Der Roadtrip, der durch das Demokratiebudget des Sozialministeriums unterstützt wurde, habe gezeigt wie, so Ott „historische und kulturelle Bildung in einer modernen Jugendkultur verankert werden kann“.
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