Ausnahmezustand in Daßwang: Am Wochenende hat die Freiwillige Feuerwehr ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Am Sonntag stellte dritter Vorsitzender Matthias Karrasch mit bereits recht angeschlagener Stimme fest: „Es waren drei wahnsinnige Tage.“
Die Verantwortlichen hätten alles richtig gemacht, wie die Schirmherren, Finanzminister Albert Füracker und Bürgermeister Andreas Steiner, schon beim Bieranstich feststellten und für das Wochenende gutes und vor allem trockenes Wetter prognostizierten. „Ich bin stolz auf euch“, sagte das Gemeindeoberhaupt in seiner Ansprache – sowohl mit Blick auf das umfangreiche Festprogramm, als auch auf den Einsatz der Feuerwehr in Krisen und Notlagen.
Dorferneuerung geglückt
Zur Sicherheit gab es von Festmutter Sabine Heider mit Festbraut Ramona Veit, den 18 Festdamen und neun Festmädchen trotzdem zwei Regenschirme, die am Sonntag dann als Sonnenschirme genutzt werden konnten, für die beiden Politiker. „Ein Feuerwehrfest ist aus meiner Sicht eine billige Dorferneuerung“, stellte Füracker fest. Habe sich doch der ganze Ort dafür herausgeputzt. Der nächste Erfolg war der Bieranstich durch Bürgermeister Steiner: Nach zwei Schlägen floss das Bier, Premiere geglückt.
Lesen Sie auch: TV Parsberg auf der Zielgeraden: Abteilungen verraten, was auf dem Festplatz geboten sein wird
Viel Zeit für große Reden hatte man an diesem Tag aber nicht eingeplant, stand doch der Beamer für die Übertragung des EM-Eröffnungsspiels in München auf der Großleinwand bereit. Bis die Fußballfans auf ihre Kosten kamen, brachte die Seubersdorfer Blasmusik in kürzester Zeit das Zelt zum Beben.
Am Samstag war dann die Festwiese ein Treffpunkt für knapp 300 Kinder, unter anderem aus elf Kinderfeuerwehren des Landkreises. Sie trugen eine Feuerwehrolympiade untereinander aus. Nach dem Dank von KBR Jürgen Kohl und Kreisjugendwart Stephan Kratzer an die Feuerwehr Daßwang sowie die Jugendbetreuerin, Andrea Schaller , gab es Urkunden für jeden Teilnehmer. Daniel Endl von der Daßwanger Feuerwehr hatte 140 Preise organisiert, die per Losverfahren ihre Abnehmer fanden. Darunter waren auch ein Familienausflug in den Playmobil Funpark, den Fabian Prenissl gewann, sowie ein Tiergartenbesuch für Emma Pressl.
Fest-Höhepunkt: Auftritt der Gipfelstürmer
Die Jugendblaskapelle Seubersdorf führte am Samstagabend den Kirchenzug vom Festplatz zum Kriegerdenkmal an. Nach der Andacht durch Pfarrer Peter Gräff und den Böllerschüssen durch Helmut Pschierl legten die Vorsitzenden Matthias Karasch und Stephan Heider nach Worten von Alfred Petz eine Schale zum Totengedenken nieder.
„Wo die Feuerwehr auftritt, wird angepackt.“ Jürgen Kohl, Kreisbrandrat
Wieder zurück im Festzelt gratulierte Landrat Willibald Gailler zum 125-jährigen Bestehen. Dabei stellte auch er fest, dass die Kameraden nicht nur bei Bränden, bei Gefahr oder bei Unfällen zu Hilfe kommen, sondern auch das Dorfleben bereichern. Mit den Gipfelstürmern erreichte das Fest am Samstag seinen Höhepunkt.
Feuerwehr als Kulturträger
„Freud und Leid zu teilen, ist die Aufgabe eines Christen“, predigte Pfarrer Gräff beim Gottesdienst am Sonntag mit dem Hinweis, dass die Feuerwehr auch Kulturträger für Daßwang sei. Nach dem traditionellen Anbringen der Patenbänder als Zeichen der Freundschaft – allen voran der Patenverein Hamberg – gab es weitere Grußworte. Unter anderem von KBR Kohl, der dankend zitierte: „Wo die Feuerwehr auftritt, wird angepackt“. Einen großen Auftritt gab es am Nachmittag, als 108 Vereine den Festzug durch den Ort bildeten.
Zu den Kommentaren