Die CSU kann aufatmen. Mit einem Ergebnis, das zwar unter dem vor fünf Jahren liegt und eigentlich ein historisches Tief bedeutet, bleiben die Christsozialen dennoch weiter die stärkste Kraft in Bayern. Im Gespräch mit unserer Zeitung nach Schließung der Wahllokale bereiten diese leichten Verluste von weniger als einem Prozent Karin Stejskal, der Vorsitzenden der CSU in Dietfurt (Landkreis Neumarkt), keine Sorgen.
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Im Gegenteil: „Wir können zufrieden sein, dass wir die Stimmen im Großen und Ganzen gehalten haben“, sagt Stejskal. Das Resultat sei der schlagende Beweis, dass die CSU mit ihrem Ministerpräsidenten Markus Söder gute Politik gemacht habe und sicher weiter machen werde und dass ein guter Wahlkampf geführt worden sei. Als „extrem bedenklich“ bewertet sie hingegen das Ergebnis der AfD, die mit mehr als 15 Prozent gut fünf Prozent mehr Wählerstimmen erhielt als 2018. Dass die Freien Wähler, die zusammen mit der CSU in den vergangenen fünf Jahren die Regierung bildeten, um 2,5 Prozent zugelegt haben, sei „gut für die CSU“.
Das findet natürlich auch Bernd Mayr. Der FW-Bürgermeister der Stadt Dietfurt hatte sich für den unerwartet gestorbenen Listenkandidaten Günter Müller kurzfristig für den Landtag aufstellen lassen, rechnet sich aber keine großen Chancen aus, was ihn auch nicht weiter stört, da er ohnehin lieber Bürgermeister bleiben will.
„Die Prognosen haben sich zwischen 13 und 15 Prozent bewegt und genau da sind wir dann auch gelandet“, so Mayr. Die Grünen haben hingegen leichte Verluste hinnehmen müssen. „Sie werden sich überlegen müssen, ob sie weiter Politik vorbei an den Menschen machen“, meint Mayr.
Die AfD sei vorwiegend von Protestwählern angekreuzt worden, auch der Rathauschef nennt diese Entwicklung „dramatisch“. Hier geht er absolut konform mit Carolin Braun. Die ehemalige Bürgermeisterin von Dietfurt und Vorsitzende der Dietfurter SPD , die Seite an Seite mit ihm Stimmen auszählt, bezeichnet das AfD-Ergebnis als „erschreckend und unverständlich“, die Entwicklung „mehr als bedauerlich“.
Auch in Dietfurt hat die Alternative für Deutschland enorm gepunktet. Sie kam in den zehn Stimmbezirken auf 14,6 Prozent. CSU und Freie Wähler erhielten in Dietfurt Traumergebnisse, die CSU mit ihrem Spitzenkandidaten, dem amtierenden Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, lag bei 37,4 Prozent, die Freien Wähler bei 32,4 Prozent, während die Grünen in der Sieben-Täler-Stadt gerade einmal auf 6,5 Prozent kamen gegenüber aktuell knapp 16 Prozent im Freistaat. Alle anderen Parteien – auch die SPD und die FDP – lagen unter fünf Prozent. Die Wahlbeteiligung in Dietfurt war enorm, sie betrug 79,8 Prozent.
uke
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