Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0
Digitaler Service für Bürger: Minister Füracker lobt Postbauer-Heng als Vorbild

04.08.2024 | Stand 04.08.2024, 12:38 Uhr |
Heike Regnet

Die Digitalisierung in den Rathäusern soll zügig vorangehen, daher informierten sich Minister Albert Füracker und die Zukunftskommission im Rathaus in Postbauer-Heng. Foto: Heike Regnet

Die Rathäuser sollen ihren Bürgern immer mehr Services digital anbieten. Doch das ist gerade für kleinere Kommunen mit weniger Ressourcen oft nicht so einfach. Postbauer-Heng löse dieses Dilemma vorbildlich, sagte Finanzminister Albert Füracker bei einem Ortstermin am Freitag. „Der Markt Postbauer-Heng beweist eindrucksvoll, dass sich mit Engagement, Innovationsfreude und Pragmatismus auch abseits der bayerischen Metropolregionen große Fortschritte erzielen lassen.“

Im Frühjahr war die „Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0“ gegründet worden, um die Digitalisierung der kommunalen Verwaltungen voranzutreiben. Bis Jahresende sollen Bedarfe festgestellt und Lösungsvorschläge erarbeitet werden.

„Wir sind auf der Suche nach Verfahren, die schon gut laufen“, sagte Füracker im Einwohnermeldeamt von Postbauer-Heng. Viele der 2056 bayerischen Gemeinden und Städte böten bereits digitale Verfahren für ihre Bürger an – es fehle jedoch ein einheitliches System. Stattdessen gebe es eine Vielzahl an „digitalen Insellösungen“. Diese gelte es zusammenzuführen, um die Verwaltung noch schneller und mit weniger Bürokratieaufwand zu gestalten.

Außerdem könne nicht jeder Mitarbeiter auf alle digitalen Daten zugreifen. Gleichzeitig müssten Datenschutz und Datensicherheit berücksichtigt werden. Ein Paradebeispiel, wie es funktionieren kann, zeigte Rathausmitarbeiterin Sigrid Guttenberger: die Anmeldung zum Ferienprogramm des Marktes Postbauer-Heng, die Füracker gleich live ausprobierte.

Früher seien die Eltern am Anmeldetag in einer langen Schlange vor dem Rathaus gestanden, erzählte Guttenberger. Nur wer schnell gewesen sei, habe sicher einen Kursplatz ergattert. „Jetzt läuft alles digital.“ Die Anmeldung erfolgt bequem von Zuhause aus über Homepage und QR-Code, die Platzvergabe übernimmt ein „intelligentes Losverfahren“ – keiner gehe leer aus. Das Fazit: Die Prozesse laufen besser und es werde noch Geld gespart.

Derzeit seien an die 40 Verfahren digital in Rathäusern möglich, berichtete Füracker. Diese Angebote gelte es, nun weiter auszubauen. Doch es gehe nicht nur um die Leistungen des Freistaates Bayern, daher stehe man mit dem Bund in Kontakt.

Es sei sicher wichtig, das Antrags- und Formularwesen einfacher und effizienter zu gestalten, sagte Bürgermeister Horst Kratzer. Jedoch sei in vielen Bereichen im Rathaus zu spüren, dass Bürger noch gerne persönlich vorbeikämen, um ihre Angelegenheiten zu erledigen. „Es ist eine Mammutaufgabe, die wir vor uns haben“, sagte Füracker. Ziel sei ein zentraler IT-Dienstleister für alle Kommunen. Bis dahin seien viele Fragen, die Finanzierung und der sichere Einsatz künstlicher Intelligenz zu zu klären.

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