Die Weihnachtsfeier des VdK Ortsverbands Mühlhausen/Sulzbürg war ein würdiger Rahmen, um einer Frau danke zu sagen, die seit 25 Jahren an der Spitze des Ortsverbandes steht und bis zum Landesverband ihre Spuren gelegt hat. Im „Pfindel-Stodl“ gab es tosenden Applaus für Antje Dietrich.
VdK-Kreisgeschäftsführer Hans-Georg Kühnlein und Mühlhausenes Bürgermeister Martin Hundsdorfer sprachen Dietrich dafür ihre Anerkennung aus und dankten ihr für dieses außerordentliche Engagement. Denn inzwischen ist sie bis zur stellvertretenden Landesvorsitzenden in Bayern aufgestiegen.
Fleiß und Verantwortung
Nur mit großem Engagement, Fleiß und auch viel Zeitaufwand könnten diese Ehrenämter ausgeübt werden, sagte Hundsdorfer. Gleichzeitig sagte er aber auch schmunzelnd: „Wenn du auch jetzt in Neumarkt wohnst, deine Wurzeln sind bei uns in Mühlhausen und im Landl“.
Man müsse schon über ein hohes Maß an sozialer Verantwortung verfügen, um sich immer wieder für Menschen einzusetzen, die es in der Gesellschaft nicht so leicht haben. Und es brauche immer wieder die Motivation, um schwierige Situationen zu meistern. „Um dies zu erreichen, war dir nichts zu viel und du warst auch immer bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Hundsdorfer.
Als der Ortsverband 1999 drohte, auseinanderzubrechen, habe sich Dietrich bereiterklärt, den Vorsitz zu übernehmen – und das zu einem Zeitpunkt, als sie selbst erst acht Monate lang Mitglied gewesen war. Damals habe ihre Mutter Johanna ihr gut zugeredet und den Rücken gestärkt, blickte Hundsdorfer auf den Anfang einer großen Erfolgsgeschichte zurück.
Doch Antje Dietrich habe sich nicht nur im Sozialverband VdK eingesetzt, sondern sie habe sich auch für die Gemeinde engagiert– so habe sie zum Beispiel viele Jahre in der Gemeindebücherei mitgearbeitet. „Auch dafür herzlichen Dank!“. Es sei auch mit Dietrichs Verdienst, dass sich der VdK-Ortsverband zum drittgrößten Verein in der Großgemeinde entwickelt habe.
Als 2011 damals bekannt geworden sei, dass Antje Dietrich von Mühlhausen nach Neumarkt umzieht, sei fast eine kleine Panik ausgebrochen, erzählte der Bürgermeister. Denn nicht nur die Mitglieder des VdK hätten befürchtet, dass sie die Leitung des Ortsvereins abgibt. „Doch du hast umgehend Entwarnung gegeben und versprochen, dem VdK Mühlhausen treuzubleiben.“ Da sei vielen ein Stein vom Herzen gefallen.
Hier hakte Kreisgeschäftsführer Hans-Georg Kühnlein ein, der zunächst seinen Dank aber auch seinen uneingeschränkten Respekt vor der Leistung Dietrichs zum Ausdruck brachte. Er wartete mit Fakten und Zahlen auf, die fast unglaublich anmuteten, und ging zunächst auf Mühlhausen ein, wo Dietrich am 4. Juli 1999 zur Vorsitzenden gewählt worden war.
Damals habe der Verein 101 Mitglieder gezählt. Aber schon bald habe sich herumgesprochen, „mit welch großem Einsatz du dich um deine Schützlinge, sprich Vereinsmitglieder, kümmerst“, sagte Kühnlein. Die Zahl der Mitglieder sei daraufhin kontinuierlich gestiegen bis auf 475 zum heutigen Tage. Auch als im Jahr 2014 dem Ortsverband Sulzbürg die Auflösung drohte, habe sie Flagge gezeigt und eine Zusammenführung mit Mühlhausen auf den Weg gebracht.
Wahl in den Landesvorstand
Kühnlein ging auch auf Dietrichs Werdegang im Kreisverband ein: So sei sie 2005 Mitglied geworden, seit 2012 führe sie den Kreisverband sehr erfolgreich selbst. Später habe sie sich an leitender Stelle im Bezirksverband eingebracht und seit 2015 gehöre sie dem Bundesausschuss an. „Aufgrund deiner Kenntnisse und Verdienste bist du am 4. Mai 2023 zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt worden.“
Der Sozialverband VdK versteht sich nicht nur als professionelle Anlaufstelle für Menschen, die mit Rentenbescheiden kämpfen oder eine Beratung in sozialen Fragen haben. Gerade die Vereine sorgen mit einem kulturellen und gesellschaftlichem Programm für Zusammenhalt und Teilhabe ihrer Mitglieder.
Legendär sind deshalb etwa die Mutter- und Vatertagsfeiern oder die Weihnachtsfeiern und Ausflüge, die Dietrich organisiert. Doch diese machte in ihren Dankesworten klar, dass sie all die Arbeit niemals alleine bewältigen könne – dafür brauche es immer Mitstreiter und andere Ehrenamtliche. Stellvertretend für alle dankte sie hier Brigitte Körner und Marius Schlapp. Und sie bedankte sich vor allem bei ihrem Lebensgefährten Günter: „Du bist immer verständnisvoll und hältst mir den Rücken frei.“
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