Besonders an Tagen, die fast jeder mit seiner Familie verbringt, schmerzt Einsamkeit besonders. Zum Beispiel am Heiligen Abend. Damit am 24. Dezember niemand allein sein muss, der das nicht will, laufen seit drei Monaten die Vorbereitungen für die Aktion „Gemeinsam statt einsam“. In diesem Jahr wird auch ein ganz besonderer Gast mitfeiern: die skateboardfahrende Klosterschwester und ehemalige Leistungssportlerin Teresa Zukic.
Etwa 300 Gäste erwarten die Organisatoren dieses Jahr im Johanneszentrum und damit noch mehr als im Vorjahr. Die Idee, die 2017 im Kleinen mit zunächst 80 Teilnehmern Realität wurde, hat sich längst vervielfacht. „Es kommen immer mehr Menschen. Das freut uns zwar, zeigt aber auch, dass es immer mehr einsame Menschen gibt“, stellt Bill Holler vom Organisationsteam und Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz (GAE) fest. Veranstalter von „Gemeinsam statt einsam“ ist der Zusammenschluss „Gemeinsam für Neumarkt“, eine Initiative von Christen verschiedener Kirchen und Gemeinden aus Neumarkt.
Aus Fremden wird am Weihnachtsabend eine Familie
Der Abend soll so ablaufen, wie es sich schon seit Jahren bewährt, betont Florian Fürst, Pastor der Ecclesia Neumarkt: „Das Tolle ist, dass an diesem Abend wirklich eine Gemeinschaft entsteht. Es ist wie eine große Familie.“ Und in dieser sei jeder willkommen. Die sozialen Schichten vermischen sich unmerklich.
Los geht es um 16.30 Uhr im Johanneszentrum an der Ringstraße 61. Bei Kaffee und Kuchen sitzen die Teilnehmer gemütlich beisammen, plaudern, lauschen weihnachtlicher Musik und Besinnlichem. Danach hat Schwester Teresa Zukic ihren Auftritt, die in gewohnt humorvoller Art eine besondere Weihnachtsgeschichte vortragen wird.
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Ab 18.30 Uhr gibt’s das Heiligabendessen. Danach folgt wieder Weihnachtsmusik und der Höhepunkt für alle Kinder: die Bescherung. Wichtig sei, dass das Programm nicht zu sehr überfrachtet ist, findet Fürst, denn „es soll auch genug Zeit für Gespräche bleiben“. Gegen 21 Uhr endet die Feier.
Eintritt, Getränke, Essen, Geschenke – all das ist für die Teilnehmer kostenlos. Möglich sei das nur dank des Engagements zahlreicher Unternehmen und Ehrenamtlicher, betonen die Organisatoren.
Tränen aus Dankbarkeit
Und der Lohn für all die Mühen? „Ich habe noch nie so viele Tränen gesehen wie an diesem Abend – und es waren Freudentränen“, sagt Bill Holler. Er ist sich sicher, dass es in diesem Jahr nicht anders werden wird. Die Dankbarkeit der Menschen sei jedes Jahr immens. Und dabei seien es nicht nur arme Menschen, Migranten oder alleinstehende Senioren, selbst ganze Familien genießen die bunte Gesellschaft.
Heuer wird sich auch Markus Ochsenkühn unter sie mischen, denn der Neumarkter Oberbürgermeister hat heuer erstmals die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen.
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