Bundestagswahl 2025
Grüne nominieren Amberger Informatiker Piet Gürtler als Kandidat für Landkreis Neumarkt

13.11.2024 | Stand 13.11.2024, 8:45 Uhr |

Mit Bio-Honig gratulierten die Vertreter der drei Kreisverbände – (v. l.) Yvonne Rösel (Amberg-Sulzbach), Hans-Jürgen Bumes (Amberg) und (2. v. r.) Stefan Haas (Neumarkt) – sowie MdL Laura Weber (r.) Piet Gürtler (Mitte) zur Nominierung. Foto: Josef Popp

Die drei Kreisverbände von Bündnis/Die Grünen im Bundeswahlkreis Amberg-Neumarkt (231) gehen mit Piet Gürtler als Direktkandidat in die Bundestagswahl 2025. Die Delegierten der drei Kreisverbände Amberg, Amberg-Sulzbach und Neumarkt votierten für den Amberger Informatiker.

Bundestagskandidat Piet Gürtler und die Weidener Landtagsabgeordnete Laura Weber plädierten im Brauereigasthof Bruckmüller für ein klares Profil ihrer Partei. Das gelte auf allen Ebenen der Politik, beginnend von der Kreis- über die Landesebene bis hin zur Bundespolitik.

Nicht zuletzt folge der Bundestagswahl bereits wenige Monate später in Bayern die Kommunalwahl. „Unser Profil geht derzeit in der politischen Diskussion und auch teilweise in der medialen Darstellung etwas unter“, monierte die Landtagsabgeordnete. Mit Blick auf die Arbeit im Bayerischen Landtag beklagte Laura Weber das Auftreten und das Agieren der AfD, aber auch die populistischen Kampagnen der CSU. Ihr unterstellte sie bewusste falsche Informationen, die man teilweise schon als Lügen und Diffamierungen bezeichnen könnte.

Dem müsse Bündnis 90/Die Grünen verstärkt mit Optimismus, klaren Themen und Visionen entgegenwirken. Die eingeschlagene politische Richtung, insbesondere in der Umweltpolitik, sei der einzig richtige Weg. „Wir müssen uns mehr der politischen Verantwortung stellen, Grundwerte und grüne Themen herausstellen und den Bürgern nahebringen“, so Weber. Sie zitierte einen Brief eines mit den Grünen sympathisierenden Pfarrers: „Man hört euch zu wenig.“

In seinem Vorstellungsgespräch bezeichnete Piet Gürtler seine politische Ausrichtung als „Realo mit leichtem Linksdrall“. Geboren 1966, sei er in bürgerlichen Verhältnissen in Hohenburg aufgewachsen. Nach der zehnten Gymnasialklasse begann er am Bezirksklinikum in Regensburg eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Er engagierte sich in der ÖTV-Jugend, wurde schließlich zum Personalratsvorsitzenden gewählt und machte das Abitur nach.

Nach zwei Jahrzehnten Parteizughörigkeit in der SPD wechselte er vor fünf Jahren zu Bündnis/Die Grünen, wo er mittlerweile seine politische Heimat gefunden habe, sagte er. Mit einem Fernstudium studierte Piet Gürtler Informatik, kündigte schließlich sein Beamtenverhältnis und arbeitet seitdem als selbstständiger Informatiker in Nürnberg. In seinem Softwareunternehmen gebe es mittlerweile zehn Mitarbeiter.

Seit seinem Studium beschäftige er sich bereits mit dem Bereich Digitalisierung und neuerdings auch mit KI. Sollte er in den Bundestag gewählt werden, würde dies sein Arbeitsbereich werden. Gürtler sieht nach wie vor enormen Aufholbedarf beim Ausbau der Digitalen Infrastruktur.

Die Partei, so Gürtler, dürfe in der politischen Arbeit ruhig etwas härter in die Auseinandersetzungen gehen, das grüne Profil unverwechselbar schärfen und vor allem das herausstellen, „was wir geleistet und vorangebracht haben“. Das gelte auch für die Zukunftsthemen Digitalisierung und KI – zwei große Herausforderungen.

Als überzeugter Radfahrer – ohne Auto – wisse er um die Bedeutung des Themas Mobilität. Hier gäbe es noch viel nachzuholen, was drei Unionsverkehrsminister nicht geleistet hätten, sagte Gürtler.

ajp

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