Für die Mitglieder der Bürgerinitiative „Nein zur Solar-Großanlage in Rittershof“ ist die Entscheidung des Bausenats vom Montag ein herber Schlag. Am Tag nach der Entscheidung haben sich einige Mitglieder geäußert.
Vor allem fühlen sich die Betroffenen von Stadt und Planern übergangen, wie Manuela Hummel von der Bürgerinitiative (BI) mitteilt: „Gegen den Planungsentwurf haben sich in der Unterschriftensammlung sowie im Rahmen der Anhörungsversammlung über 160 Rittershofer ausgesprochen. Doch unsere Einwände wurden einfach abgebügelt.“
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Besonders kritisch sehe man nach wie vor die Nähe zu den Wohnhäusern. Die Behauptung der Stadt, ein so großes Solarfeld stelle keine Belastung dar, erscheint Hummel unverständlich, schreiben doch andere Gemeinden einen Mindestabstand von 500 Metern oder mehr von Wohnbauten vor. „Da fragt man sich, warum bei uns etwas keine Belastung sein soll, was in anderen Gemeinden sogar verboten ist“, so Hummel.
Sorge vor weiteren Anlagen entlang der Bahnlinie
Die BI-Mitglieder befürchten, dass Rittershof von PV-Anlagen umzingelt wird. Schließlich gebe es bereits mehrere Freiflächen-PV-Anlagen, weitere seien bereits genehmigt. BI-Mitstreiterin Gerlinde Kemether-Lang befürchtet, dass es dabei ohnehin nicht bleiben wird. Sie geht davon aus, dass – dank der Privilegierung im 200-Meter-Korridor entlang von Bahnstrecken – entlang der Gleise weitere Anlagen entstehen könnten. „Und nun will die Stadt sogar noch Flächen außerhalb dieses Bereichs bebauen. Zugleich soll das von der Stadt geplante Standortkonzept, das Freiflächen-PV-Anlagen auf konfliktfreie Standorte abseits von Wohnbauten lenken soll, für uns keine Anwendung finden. Man kann doch Rittershof nicht komplett mit PV umzingeln, während für alle anderen Stadtteile bessere Regeln gelten sollen“, findet sie.
BI fordert Stadt auf, Planung komplett zu beenden
Angelika Rackl bezeichnet die Aussage, dass es für das Vorhaben der Stadtwerke keinen anderen, konfliktfreien Standort gebe, sogar als Lüge. Unter anderem mit der Anlage am Pöllinger Golfplatz sei inzwischen das Gegenteil bewiesen. „Hier hat sich nie jemand über die geplanten Anlagen beschwert. Wie kann es sein, dass die Stadt nicht schafft, was allen anderen gelingt?“ Die BI bleibt bei ihrer Forderung, die Planung komplett zu beenden.
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