Im dritten Jahr der Aktion Kleidertausch kann die Kolpingsfamilie von einer Erfolgsgeschichte sprechen – auch für die Zukunft. Am Sonntagvormittag nutzten zunächst viele Bürger die Möglichkeit, ihre nicht mehr getragene Kleidung im Pfarrheim abzugeben. Dort wurden sie von der Ideengeberin Meike Hebel vorsortiert, bevor die ersten Einkäufer kamen.
„Wir haben erstaunlicherweise heuer mehr Kinderkleidung, viele Männersachen und wetterbedingt auch viele Schals und Mützen im Angebot“, stellte Hebel fest. Die Idee des Kleidertauschs sei nicht nur nachhaltig, sondern auch eine tolle Möglichkeit, neue Kleidung zu erhalten, ohne viel Geld dafür auszugeben. Außerdem trage die Aktion zur Reduzierung von Textilabfällen bei.
Nicht Getauschtes wird gespendet
„Was nicht getauscht wird, kommt einigen ukrainischen Familien zugute“, erklärte Hebel. Tatsächlich gaben sich im Laufe des Tages die Interessenten die Klinke in die Hand. Unter ihnen waren auch Jacueline und Johannes Konrad mit ihrem Sohn Theo aus Breitenbrunn. Die junge Frau hatte am Vormittag bereits zwei Kleider aus ihrem Inventar abgegeben, da sie ihr zu groß waren. Im Gegenzug fand sie nun passende Sachen für ihre Familie: einen Pulli für den dreijährigen Sprößling sowie ein Hemd für den Gatten.
Motiv: Fündig werden und anderen eine Freude machen
Während Sonja Spangler von der Kolpingsfamilie, die als „Modeberaterin“ unterwegs war, auch auf eine abgegrenzte Zone zum Umziehen hinwies, verriet Nicole G., dass sie diese Aktion toll finde. Sie selbst habe zwei selbst genähte Pullover abgegeben, jetzt werde sie ein Sommerkleid mitnehmen. „Eine Frau hat gerade meinen Pulli mitgenommen“, zeigt sie stolz zur Türe. Man sah ihr an, dass es sie freut, zu sehen, dass andere an ihrer Kleidung noch Freude haben.
Auch Alice K. unterstützt diese Aktion, zumal sie „nicht immer alles gleich in den Kleidersack stecken“ möchte. „Andere Familien können vielleicht auch nicht alles gleich neu kaufen“ sei ein weiterer Gedanke neben dem Umweltaspekt, um dieses Konzept zu unterstützen.
Mit wenig Mitteln für Hilfe sorgen
Während sich die Männer die zweite Tasse Kaffee einschenken, haben auch weitere Helfer aus der Kolpingsfamilie ihre Freude an dem Nachmittag. „Ich kann mit wenig Mitteln vieles weitergeben“, sagt etwa Mitglied Brigitte Wycisk. Damit meint sie einerseits die Kleidertauschaktion aber auch generell die Mitarbeit in der Kolpingsfamilie. Und zur Ehrenrettung der Männer: Die Kaffee- und Kuchenaktion während der Tauschbörse sorgt für Einnahmen in der Kolpingkasse.
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