Eigentlich war Rudi Graf, Kommandant der kleinen Brunner Ortsteilfeuerwehr am Samstagabend in Feierlaune. Schließlich wurde in Lauterhofen das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Lauterhofen gefeiert. Alles war für einen zünftigen Abend im Festzelt bereit, als der Starkregen ein- und der Strom im Festzelt aussetzte.
Dazu passt, dass die Wetterstation im Ortsteil Hartenhof die höchste Niederschlagsmenge im Landkreis Neumarkt registrierte. Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern wurde hier zwischen 20 und 21 Uhr eine Niederschlagsmenge von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter registriert – eine Menge, die rechnerisch nur alle fünf Jahre einmal vorkommt.
Die unmittelbaren Folgen dieses Starkregenereignisses erfuhr Graf per per WhatsApp. Er bekam folgende Nachricht, die in deutlich mehr beunruhigte als der Stromausfall. „Dein Haus wird überflutet“, lautete der Text. Graf eilte nach Brunn, mit ihm die Aktiven der Feuerwehr, die direkt vom Fest zum Einsatz ausrückten. „Die Gebäude standen innerhalb von wenigen Minuten unter Wasser“, berichtet Graf, der zumindest mit seinem Wohnhaus Glück hatte, das zwar im Wasser stand, aber im Inneren trocken blieb. Anders als die Nebengebäude – hier stand das Wasser aber rund 30 Zentimeter hoch – und viele weitere Anwesen in dem kleinen Ort. Am schlimmsten betroffen war laut Graf das Sägewerk Spies, das komplett unter Wasser stand und wohl enormen Schaden genommen hat. Hier stieg der Wasserpegel auf rund 75 Zentimeter an.
Weniger dramatisch als in Brunn war die Lage in Lauterhofen selbst, wo die Lauterach im Ortsbereich noch in ihrem Bett blieb. Erst in Richtung Kastl kam es zu Überschwemmungen. Folgen hatte der starke Niederschlag auch für den Markt Kastl, der ebenfalls an der Lauterach liegt. Diese trat hier wieder über die Ufer: Deswegen stand – wie schon vor kurzem – der Marktplatz wieder unter Wasser.
Das Feuerfest konnte übrigens nachdem der Strom wieder da war, fortgesetzt werden. Die Ehrengäste holten ihre verschobenen Festansprachen nach und ab 21 Uhr spielte auch die Band.
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