Hans Dintenfelder von der Bolivienhilfe Berching hat die Beilngrieser Lions auf eine gedankliche Reise nach Südamerika mitgenommen – in eines der ärmsten Länder des Kontinents: Bolivien.
Die Bolivienhilfe wurde im Jahr 1994 gegründet und hat inzwischen über 500 Mitglieder, die sich auf ganz Bayern und weit darüber hinaus verteilen.
Bolivienhilfe wurde im Jahr 1994 gegründet
Dintenfelder, einer der Initiatoren der Bolivienhilfe in Berching, war bereits bei der Gründung im Jahr 1994 engagiert dabei und brennt auch heute noch für die Arbeit in einem der ärmsten Staaten Südamerikas. Er gab den Lions Einblick in die vielseitige Arbeit des Vereins. Dabei sei es wichtig, dass in Bolivien ein Vertrauensmann in Santa Cruz, Reynaldo Salinas, die Kontrolle der Projekte übernommen habe. So könne immer sichergestellt werden, dass die eingesetzten Mittel bei den Menschen in Bolivien ankommen.
Die Berchinger Bolivienhilfe ist insbesondere in vier Bereichen tätig. Einer davon sind die Schulen. Die Unterstützung von Bildungseinrichtungen ist seit Jahren ein fester Bestandteil der Arbeit. Viele Kinder besuchen trotz Schulpflicht nur unregelmäßig die Schule, da ihre Eltern sich das Schulgeld nicht leisten können. Deshalb gehen die Kinder oft nur kurzzeitig zur Schule. Allerdings könne da, „wo keine qualifizierte Ausbildung stattfinde, auch die Situation eines Volkes nicht verbessert werden“, so Dintenfelder. Darum habe dieser Bereich für den Berchinger Verein eine zentrale Bedeutung.
Hilfe für herzkranke Kinder
Ein weiterer wichtiger Bereich der Bolivienhilfe ist die die Hilfe für herzkranke Kinder mit Unterstützung der „Fundación Cardioinfantil” in La Paz. Diese Organisation unter der Leitung von Alexandra Freudenthal führt Herzoperationen aus. In den Anden von Bolivien ist das Risiko, mit einem Herzfehler auf die Welt zu kommen, ungefähr doppelt so hoch wie in Europa. Jährlich trifft dieses Schicksal fast 3000 Kinder. Viele Familien haben nicht das Geld für die notwendigen Operationen sowie die erforderlichen Arztbesuche. Weiter Informationen dazu gibt es unter www.herzverein.com.
Die Unterstützung von Frauenhäusern in El Alto, Cochabamba und Santa Cruz, die von einem spanischen Schwesternorden geleitet werden, ist ebenfalls ein Arbeitsbereich der Bolivienhilfe. In den Frauenhäusern finden insbesondere Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren Unterschlupf, die Opfer von Menschenhandel und Prostitution wurden. Hier können die Mädchen mit Hilfe von Sozialarbeitern und Psychologen das Erlebte verarbeiten.
Milchprogramm im Kinderkrankenhaus
Außerdem gibt es das Milchprogramm. Seit vielen Jahren wird eine Gruppe von deutschen Frauen in La Paz, die „Voluntarias Alemanas“, unterstützt. Diese betreut das Milchprogramm im Kinderkrankenhaus „Hospital del Nino“. Die Kosten für dieses Programm trägt die Bolivienhilfe. Aus der Homepage der Voluntarias Alemanas wird berichtet: „Zusätzlich zur Unterstützung der Säle betreuen wir das so genannte Milchprogramm. Dank der Hilfe des Fördervereins Bolivienhilfe geben wir regelmäßig an tuberkulosekranke Kinder und deren Geschwister beziehungsweise an HIV-infizierte Kinder Trockenmilch aus. Da rund die Hälfte der Patienten im Kinderkrankenhaus fehl- oder unternährt ist, wurde das Milchprogramm im Jahr 2004 auf diesen Kinderkreis erweitert. Wenigstens so lange die Kinder regelmäßig Milch zu sich nehmen, wird ihnen damit geholfen, dass sie Krankheiten besser abwehren können.“
Die Beilngrieser Lions waren von dem Vortrag und der vielseitigen Arbeit der Bolivienhilfe sehr beeindruckt und überreichten einen Spendenscheck in Höhe von 2000 Euro. Damit wollen sie gerne dabei mitwirken, dass für die Menschen in Bolivien ein Stück Hoffnung auf die Zukunft Realität wird.
DK
Artikel kommentieren