Die Tradition der Martini-Umritte in Lengenfeld wird erfolgreich fortgesetzt. Über 50 Reiter mit ihren Pferden und mehrere prachtvoll herausgeputzte Kutschengespanne, von kraftstrotzenden schweren Kaltblutrössern gezogen, waren am Sonntag beim 28. Lengenfelder Martini-Umritt dabei.
Die Tradition der Umritte zu Ehren des heiligen Martin, dem Patron der Lengenfelder Pfarrkirche, reicht hier bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück. In den 1950er und dann noch einmal in den 1990er Jahren wurde diese Tradition jeweils wieder belebt, seitdem findet hier der Martini-Umritt nun wieder regelmäßig zum Patroziniumsfest der Pfarrkirche statt.
Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Lengenfeld, Katharina Schmid, dankte dann auch als Sprecherin der Veranstalter, Pfarrgemeinde Lengenfeld und Familie Winkler-Böhm, den Pferdehaltern und der Reiterschaft, die anders als in früher Zeit mittlerweile deutlich vom weiblichen Geschlecht dominiert wird, für die Teilnahme am Lengenfelder Martini-Umritt.
Viele Besucher
Freude gab es auch über die vielen Besucher, die bei idealer Witterung in sehr großer Zahl gekommen waren und interessiert das Geschehen mitverfolgten. „Mehr Pferde und mehr Zuschauer als noch im Vorjahr“, stellten Insider fest.
Musikalisch angeführt von den Musikanten der Stadtkapelle Velburg und von Hubert Roggenhofer und seiner Schwester Christina von der Winklmühle (Hohenfels) hoch zu Ross mit dem Kreuz voran, ging es zunächst von der Ortsmitte zur St. Martinkapelle am Ortsrand von Lengenfeld.
Die Geistlichkeit mit Wallfahrtsrektor Dekan Elmar Spöttle vom Habsberg sowie den beiden Velburger und damit auch Lengenfelder Seelsorgern Stadtpfarrer Martin Becker und Pfarrvikar Vara Prasad durften ebenso wie die Ministranten des Ortes in Kutschen Platz nehmen. Bei der Andachtsfeier an der Martinskapelle erinnerten die Geistlichen im Gebet und den Fürbitten an das Leben und Wirken des heiligen Martins und dessen sich Hinwenden an die Mitmenschen. „Seinem Beispiel gilt es nachzufolgen“, sagte Dekan Spöttle. Der langen Tradition entsprechend gab es hier für die Pferde dann auch den Segen und sie erhielten geweihtes Brot und Salz zum Schutz vor Unglücksfällen und Krankheiten.
Eine Augenweide waren dann beim weiteren Umritt durch den Ort Lengenfeld die prachtvollen Gespanne von Stefan Hofmann aus Ehringsfeld und vom Reiterhof Graf aus Richthofen, die dem schweren Brauereiwagen des Winklerbräu und den herausgeputzten Kutschen vorgespannt waren. Zuletzt hatten hier der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein Heimat- und -Finanzminister Albert Füracker Platz genommen. Nun war die Ministerpräsidenten-Kutsche auch beim Martini-Umritt in Lengenfeld dabei. Die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl erlebte im Vorjahr ihre Premiere beim Lengenfelder Martini-Umritt und war von dem Geschehen so begeistert, dass sie in diesem Jahr gleich wieder mit vor Ort war.
1500 Kirchweihküchl
Neben der Reiterschaft aus der Region waren auch wieder mehrere Pferde bis aus Hausen gekommen. Die von den Frauen des Ortes vorbereiteten 1500 Kirchweihküchl sowie eine Vielzahl von Blechen an Zwetschgenkuchen fanden ebenso bei der Besuchern Absatz wie der Glühwein.
Artikel kommentieren