St. Paulus
Münzverein widmet seinen Weihnachtstaler dem Missionsseminar der Comboni in Neumarkt

29.11.2024 | Stand 29.11.2024, 10:08 Uhr |
Andreas Meyer

Der Hochaltar des Missionsseminars St. Paulus ziert den 23. Neumarkter Weihnachtstaler, sowie die Krippenfiguren Maria, Josef und das Jesuskind in Lebensgröße. Foto: Andreas Meyer

Schon seit 23 Jahren gibt der Münzverein Neumarkt die beliebte Serie der Neumarkter Weihnachtstaler heraus. Bereits seit dem Frühjahr 2024 beschäftigte sich die Vorstandschaft mit dieser Ausgabe. Sehr schnell war man sich einig, den Taler dem Missionshaus St. Paulus der Comboni zu widmen, die 2021 ihr Hundertjähriges gefeiert haben.

Das Missionsseminar hat eine lange Geschichte. Pfarrlich gehört es zur Katholischen Pfarrei „Zu unserer Lieben Frau“, der Hofkirche. Die Kapelle St. Paulus gehörte zum ehemaligen Missionsseminar in Neumarkt. 1956 war es gegründet worden, 37 Jahre später wurde es geschlossen.

1993 zogen letzte Patres aus

Im Mai 1993 waren die restlichen vier, Pater Fidelis Pezzei, Pater Hans Hieber, Pater Paul Pezzei und Bruder Siegfried Ruch, um in einen Neubau an der Ecke Feldstraße/Saarlandstraße. Von dieser Stelle im Neumarkter Stadtgebiet aus betreuen sie alte und neue Aufgaben.

Am 11. November 1921 war die weltweite Mission gestartet. Damals war im schwäbischen Ellwangen die erste deutsche Missionsstation gegründet worden. Vor 68 Jahren hatten die Comboni-Patres dann begonnen, Schüler aufzunehmen. Hunderte haben auch das Haus in Neumarkt durchlaufen. Am 1. September 1956 war der erste Schüler in das neue Seminarhaus in der Friedensstraße gekommen. Dieses wurde dem Heiligen Paulus geweiht.

In den 37 Jahren bis zur Schließung des „Semi“, wie die Einrichtung von Neumarktern abgekürzt wurde, stammten die Schüler zunächst nur aus dem Raum Neumarkt. Später besuchten auch Jugendliche bis aus Cham und Regensburg die Einrichtung. Die meisten lebten in Dörfern und konnten mangels Busverbindung nicht täglich nach Hause fahren – deshalb wohnten sie im Seminar.

Wegen der steigenden Schülerzahlen war schon 1963 ein Anbau nötig. So boten die Räumlichkeiten Platz für bis zu 120 Schüler. Als die Schülerzahlen sanken, musste das Seminar schließen. Exakt 601 Kinder waren durch Josef Höfler betreut worden. Höfler setzte auch um, was sich die Ordensgemeinschaft auch für Neumarkt erhofft hatte: die Gewinnung von Missionaren und Geistlichen. Denn Höfler feierte 1970 in der Neumarkter Hofkirche seine Primiz.

In der Kapelle des ehemaligen Missionsseminars St. Paulus feiern die Comboni heute noch täglich die Eucharistie und laden zum Rosenkranzgebet ein. Im Allgemeinen kümmern sie sich um seelsorgerischen Angelegenheiten wie die Spendung der Sakramente, der Kommunion und auf Wunsch die Krankensalbung, sie leisten bei Anruf Unfallseelsorge und bei Anfragen von Pfarreien übernehmen sie Gottesdienstvertretungen.

Bildung und Glaube

Der Ordensgründer Daniele Comboni wurde am 15. März 1831 in Limone am Gardasee geboren. Er wollte in Zentralafrika Missionsarbeit betreiben. Die religiöse Komponente war dabei nur ein Teil. Gesundheitsfürsorge und Bildung waren weitere Bestandteile des Einsatzes. Am 10. Oktober 1881 verstarb Daniele Comboni im Alter von 50 Jahren in Chartum im Sudan. Er war ein katholischer Bischof gewesen, Missionar und Ordensgründer. 1996 wurde er seliggesprochen, die Heiligsprechung erfolgte im Oktober 2003.

Der aktuelle Weihnachtstaler in Feinsilber ist für 57 Euro auf der Homepage unter www.muenzverein-neumarkt.de, bei Foto Hailer am Viehmarkt und bei der Tourist-Info der Stadt Neumarkt für 57 Euro zu erwerben.

nyr

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