Wie gut steht es um die Anbindung der Gemeinden im Landkreis Neumarkt an den öffentlichen Nahverkehr? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Nahverkehrsplan, der am Montag im Kreistag vorgestellt wurde.
Hartmut Müller, Verkehrsplaner der VGN, präsentierte das Ergebnis der umfangreichen Untersuchung, bei der über 600 Haltestellen im ganzen Landkreis begutachtet worden waren. „Alle Ortsteile ab 150 Einwohnern wurden überprüft“, sagt er. Dabei ging es um Fragen der Barrierefreiheit, aber auch darum, wie oft die Haltestellen angefahren werden, wie weit sie auseinanderliegen oder wie lange die Fahrt zum nächsten zentralen Ort dauert.
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Das Ergebnis: „Der Landkreis ist gut aufgestellt, vor allem dank der Rufbuslinien“, so Müller. „Es gab eine deutliche Verbesserung zur letzten Analyse.“ Diese hatte im Jahr 2014 stattgefunden – und zahlreiche Mängel bei der Anbindung festgestellt. „Dabei ist es gerade für Jugendliche ohne eigenes Auto entscheidend, dass es einen guten ÖPNV gibt“, so Müller. Oft hinge sogar die Wahl des Arbeitsplatzes von der Erreichbarkeit der Stelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Durch die seit damals eingerichteten Buslinien, Anrufsammeltaxis und Rufbusse seien viele der erkannten Schwachstellen inzwischen behoben: „Trotzdem ist Nahverkehr ein Thema, das nie beendet ist“, sagte Müller.
Schwachpunkt Barrierefreiheit
So wurden auch im aktuellen Plan wieder zahlreiche Punkte angemerkt, die verbessert werden können. Das betrifft vor allem die Barrierefreiheit. Bei den Fahrzeugen sei man hier schon sehr weit. Anders sieht es bei den Haltestellen, aber auch bei den Informationstafeln aus: „Hier stehen wir noch ganz am Anfang“.
Gemeinsam mit Behinderten- und Seniorenverbänden, sowie Busunternehmen und Vertretern des Landkreises wurden vier Prioritätsstufen für die Erneuerung der Haltestellen festgelegt. „Alle gleichzeitig können wir nicht machen“, sagte Müller. Denn die Haltestellen sind Eigentum der jeweiligen Gemeinden, auf deren Finanzen es Rücksicht zu nehmen gilt: „Deshalb lässt sich eine Modernisierung nur mit einem gestaffelten Zeitplan umsetzen, um die Gemeinden nicht zu sehr zu belasten.“ Der Kreistag stimmte den im Nahverkehrsplan genannten Maßnahmen einstimmig zu.
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