Garten und Landwirtschaft
Parsberg: Darauf kommt es beim Boden an – Samainhof veranstaltet Humus-Erlebnistag

04.09.2024 | Stand 04.09.2024, 19:00 Uhr |

Annette Krüger, Vorsitzende des Stiftungsvorstands (rechts), und Monika Fischer, Vorsitzende der Samain Genossenschaft, wollen zusammen mit den Besuchern des Humus-Erlebnistags am Parsberger Samainhof mehr über den Boden und seine Bedeutung lernen. Foto: Markus Rath

Mit einem Humus-Erlebnistag am Samstag auf dem Samainhof will die Samain-Stiftung einen Beitrag zum Naturschutz leisten. „Denn Boden ist Leben“, sagt die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Annette Krüger. Sie verrät, warum das so ist, und was jeder einzelne für gesunden Boden tun kann.

Hintergrund: Zu den Zielen der 2006 gegründeten Stiftung gehört es, lebensgerechte Umweltbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen zu schaffen, zu erhalten und diese zu verbessern. In diesem Zusammenhang habe man nun das Thema Humus auserkoren. „Starkregenereignisse, bei denen das Wasser nicht mehr versickern kann, zeigen uns, dass wir schon heute große Probleme mit dem Boden haben“, berichtet Krüger.

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Diese Schwierigkeiten, die sich auch auf die Grundwassersituation auswirkten, weil das nicht versickerte Wasser eben weg sei und nicht ins Grundwasser gelangt, werde noch viel größer werden. Mit dieser Einschätzung stimme Parsbergs Bürgermeister Josef Bauer, der bei der Veranstaltung Grußworte sprechen wird, überein. Auch ihm sei das Thema deswegen ein großes Anliegen.

Was kann ich am Humustag lernen? „Wir selbst sind ja nicht die Spezialisten, die weitergeben wollen, was wir selber machen. Auch wenn wir sehr auf die Natur achten, wollen wir an dem Tag vor allem lernen“, berichtet Krüger. Von den anderen Teilnehmern, vor allem aber von Referent Franz Rösl von der Interessengemeinschaft Gesunder-Boden e.V.

Der werde aufzeigen, welche essenzielle Bedeutung ein gesunder Boden hat und was der einzelne dafür tun kann. Denn je gesünder, lebendiger, humusreicher der Boden sei, und je ausgeglichener die Nährstoffverhältnisse im Boden sind, desto höher sei die Qualität der Lebensmittel, die darauf wachsen. Gleichzeitig könne ein gesunder Boden mehr Wasser aufnehmen und mehr Trinkwasser produzieren. Es gebe dann gleichzeitig weniger Erosion und ein ausgeglicheneres Klima. Außerdem soll jeder Teilnehmer zu dem Humustag Erde aus seinem Umfeld mitbringen. Die wird dann gemeinsam untersucht und verglichen. Auf diesem Weg werde herausgearbeitet, was die Böden unterscheidet und was einen guten Boden ausmacht. Rösl gibt dazu dann konkrete Tipps, was man für den jeweiligen mitgebrachten Boden tun kann, um ihn zu verbessern.

Was kann jeder dabei in seinem persönlichen Lebensumfeld tun? Krüger: „Wie wir uns kleiden, was wir essen, welche Energie wir nutzen und wie wir waschen, wirkt sich positiv oder negativ auf die Inhaltsstoffe der Erde aus.“ Deswegen sei es gar nicht so schwer, etwas für den guten Boden, zum Beispiel im eigenen Garten, zu tun.

Ein Beispiel seien die Nährstoffkreisläufe. Wer sie nutze, wirtschafte extrem sparsam. „Zur Herstellung von einem Kilo Stickstoff als Mineraldünger braucht man zwei Kilo Öl“, sagt Krüger. Den könne man sich dadurch, dass man den Garten im Herbst nicht aufräumt, sondern bis zum Frühjahr alles liegen lässt, sparen. Eine gute Idee sei es auch, eine Winterbegrünung anzusäen oder eine ausgeklügelte Fruchtfolge zu nutzen.

Gut zu wissen

Ankommen: Von 9 bis 10 Uhr Begrüßungs-Kaffee, Tee, Wasser und kleiner Imbiss. Platzierung der mitgebrachten Erden, gemeinsame Betrachtung; Musik: Samainhof-Combo

Offizieller Beginn: Nach der Begrüßung, unter anderem mit Bürgermeister Josef Bauer, bis 12.15 Uhr Interaktive Fragerunde zu gesundem Boden. In Kleingruppen werden Antworten zu vorgegebenen Fragen erarbeitet und anschließend die Ergebnisse ausgetauscht.

Mittagsbuffet: Von 12.15 bis 13.15 Uhr mit Speisen aus regionalem Anbau.

Nachmittagsprogramm: Ab 13.15 Uhr wird die mitgebrachte Erde betrachtet. Um 14 Uhr Vortrag von Sepp Schleicher zum Thema „Gemeinschaft als menschlicher Humus“. An 14.30 Uhr zeigt und erklärt Franz Rösl, wie ein Baum richtig gepflanzt wird. Ab 15.30 Uhr Kaffee, Abschlussworte und Feedbackrunde. Ab 16.30 Uhr Hofführung und gemeinsamer Ausklang.

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind erwünscht, Verpflegung muss bezahlt werden.

us

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