Ein Schreckensszenario hatten sich die Verantwortlichen für die Hauptübung bei der Brandschutzwoche in der Stadt Velburg ausgedacht: „Brand in der Kindertagesstätte Rappelkiste mit starker Rauchentwicklung und Aufsuchen und Bergung von vermissten Personen“.
So lautete die Aufgabenstellung für die rund 50 Einsatzkräfte der Stützpunkt-Feuerwehr Velburg und der Ortswehren Ronsolden und Lengenfeld-Harenzhofen – bei einem tatsächlichen Ernstfall wären es noch mehr, sagte Einsatzleiter Kommandant Andreas Lang.
Enge Verhältnisse rund um den Kindergarten in Velburg
Den städtischen Kindergarten samt Betreuungspersonal besuchen regelmäßig rund 100 Kinder. Kindergarteneinrichtungen gehörigen zu den hochsensiblen, neuralgischen Einsatzobjekten für Feuerwehren. Deshalb werden regelmäßig – nicht nur im Rahmen der Brandschutzwoche – Übungen abgehalten, wie Bürgermeister Christian Schmid und sein Stellvertreter Johann Karg erklärten.
Kinder waren an diesem Abend keine dabei. Auch so hätten die Abläufe realistisch einstudiert werden können. Dafür waren umso mehr Schaulustige da, die bei der Übung zuschauten.
Diese konnten zum Beispiel beobachten, wie eng es beim Kindergarten zugeht – und wie schwierig es ist, die schweren Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr – Tanklöschzüge und Drehleiter-Einsatzfahrzeug – wirkungsvoll einzusetzen. Möglich sei dies nur, wenn es auch regelmäßig geübt werde, sagte dazu schon vorab der Kommandant der Stützpunktwehr Velburg.
Erzieherinnen stellten sich als „Opfer“ zur Verfügung
Darüber hinaus konnte beobachtet werden, wie die Einsatzkräfte die Tanklöschfahrzeuge über Schlauchleitungen aus den Ober- und Unterflurhydranten rund um den Kindergarten mit Löschwasser versorgt wurden. Nach der Brandbekämpfung waren die Trupps mit Atemschutzträgern dran. Sie suchten den Gebäudekomplex nach vermissten Personen ab und bargen diese.
Dafür kam auch die Drehleiter und eine darauf montierte Schleifkorbtrage zum Einsatz. Einige Erzieherinnen der Einrichtung hatten sich als „Opfer“ zur Verfügung gestellt: in der Dunkelheit, die zwischenzeitlich eingetreten war, schon ein bemerkenswertes Szenario für die Zuschauer.
Nach gut einer Stunde waren die Übungsanforderungen erfüllt: Brand gelöscht und vermisste Personen erfolgreich geborgen. Das stellte der Einsatzleiter in einem ersten Resümee fest. Bei der anschließenden Nachbesprechung im Velburger Feuerwehrhaus wurde von den Verantwortlichen und dem Bürgermeister neben dem sehr routiniert erfolgten Übungslauf besonders das sehr gute Zusammenwirken zwischen den Männern und Frauen der Stützpunktwehr und denen der beiden Ortswehren hervorgehoben. „Es geht nur miteinander“, stellte dazu Bürgermeister Christian Schmid fest.
Lob für die Jugendfeuerwehr
Ein Extralob gab es für die Beteiligten aus der Jugendfeuerwehr und die jungen Aktiver. Sie hätten ihre Aufgaben mit Bravour erfüllt. Gleiches galt auch für die bereits zuvor erfolgte Übung in der Brandschutzwoche am Schafhof und auf dem Golfplatz Hilzhofen. Die Abschlussübung zur Velburger Brandschutzwoche wird dann am Dienstag, 26.September um 19 Uhr im Ortsteil Hollerstetten stattfinden.
Dort werden ebenfalls Einsatzkräfte der Stützpunktwehr Velburg und die aus den Ortswehren im Einsatz sein, wie Andreas Lang ankündigte. Auch hier seien Zuschauer ausdrücklich willkommen.
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