Bayernliga Nord
Spitzenreiter ASV Neumarkt will seine Serie gegen Abtswind fortsetzen

13.08.2024 | Stand 13.08.2024, 13:30 Uhr |
Lothar Röhrl

Der Garant der Tabellenführung des ASV, Torwart Nick Guttenberger, in Aktion: Unweit des Riesenrads ist er am Mittwoch wieder gefordert. Foto: Lothar Röhrl

Eine Werbung der bestmöglichen Art hat der ASV Neumarkt für sein Heimspiel an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) betrieben. Denn der ASV empfängt als Tabellenführer der Fußball-Bayernliga Nord den TSV Abtswind.

Das tut er auf dem Platz der DJK Neumarkt. Dieser liegt nur ein paar Meter vom Gelände entfernt, auf dem derzeit das Jura-Volksfest stattfindet. Spieler und Verantwortliche des ASV Neumarkt haben den außergewöhnlich guten Saisonstart vor allem einem Mann zu verdanken: Torwart Nick Guttenberger.

ASV Neumarkt grüßt von Platz eins



„Carpe diem“, sagt der Lateiner. „Schätze den Tag“ heißt es etwas frei übersetzt. Beim Blick auf die Tabelle konnte sich der ASV-Fan nur schon das zweite Mal nicht genug satt sehen: Platz eins mit zwölf Punkten bei 9:5 Toren. Der ASV ist damit punktgleich mit dem VfB Eichstätt. Beide haben eine Tordifferenz von „plus vier“, denn Eichstätt hat ein Torverhältnis von 13:9. Die Neumarkter haben aber das leicht bessere Torverhältnis – wenn man die Zahl der erhaltenen Gegentreffer als Messlatte nimmt. Denn Nick Guttenberger musste nur fünf Mal hinter sich greifen.

Guttenberger der Garant

Nick Guttenberger: Ohne ihn stünde der ASV Neumarkt nicht auf diesem „Platz an der Sonne“. Den Grund für diese Feststellung hat gesehen, wer Augenzeuge der zweiten Halbzeit beim ersten Volksfestspiel am vergangenen Samstag gegen den ASV Cham war.

Zwar zeigte die Neumarkter Hintermannschaft eine bärenstarke Leistung. Sie konnte aber nicht alle wuchtig vorgetragenen Angriffe der ab der 32. Minute mit nur noch 1:2 zurück liegenden Chamer wegverteidigen.

Und da kam Guttenberger im wahrsten Sinn des Wortes ins Spiel. Mit einem halben Dutzend Pracht-Paraden „flog“, „boxte“ und wehrte mittels Fußabwehr Guttenberger teils fast 100-prozentige Tormöglichkeiten der Chamer ab. Der ASV hat bei nur fünf Gegentoren in fünf Spielen die drittbeste Abwehr der Liga.

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Dafür zeichnet freilich nicht Nick Guttenberger allein verantwortlich. Mit dem Abwehrverbund Majewski-Misetic-Moratz-Pözl (Schoen) hatte der ASV Neumarkt am Samstag eine bärenstarke Leistung gezeigt. Die Hintermannschaft könnte auch gegen Abtswind der große Trumpf der Neumarkter sein.

Für das Spiel nach vorne hat sich vor allem ein Mann ausgezeichnet: Jonas Marx. Der schon fünf Spiele ohne Gelbe Karte auf der linken Außen-bahn auftrumpfende Marx ist ein wichtiges taktisches Mittel von Trainer Jochen Strobel geworden. Marx links, Mjaki rechts – diese Doppelzange sorgt für viel Betrieb nach vorne. Und vorne treffen Adelabu und Maximilian Bergler derzeit, wie sie wollen.

Auf je drei Tore kommen Adelabu und Bergler. Und überhaupt: die Effektivität dieser beiden Neumarkter (auch Majewski, Mjaki und Strafstoß-Spezialist Marx haben getroffen) ist bemerkenswert. Ein ums andere Mal perfekter Torhüter, immer sicherer werdende Abwehr und konsequent ihre Torchancen nutzende Angreifer sind die Zutaten für den Neumarkter Erfolgs-Cocktail.

Nun also das zweite Volksfest-Heimspiel. Dazu kommt mit Abtswind eine Mannschaft, die ASV-Trainer Jochen Strobel viel Respekt abverlangt: „Das ist eine neu formierte Mannschaft mit vielen jungen Spielern, die aus Würzburg und Schweinfurt gekommen sind. Diese junge, wilde Truppe hat sich schon gut gefunden.“

Und dennoch lässt Strobel nicht zu viel Respekt vor Abtswind gelten: „Wir wollen auch in diesem Spiel zeigen, dass wir heuer eine Heimmacht sind.“

Für oder gegen Abtswind könnte die Zahl „7“ sprechen. Nach fünf Spieltag sind die Unterfranken achter mit einem Torverhältnis von 7:7 und 7 Punkten.

Rechenspiele um den ASV

Übrigens: Das mit den 9:5- und 13:9-Torverhältnissen beim ASV beziehungsweise bei Eichstätt hat unser Medienorgan noch einmal nachhaken lassen. Wir erfuhren: Demnach ist der „Teiler“ bei 9:5 mit fast „2“ (doppelt so viele erzielte wie kassierte Treffer) deutlich besser als der bei 13:9 mit 1,4 und ein paar Zerquetschten. Andererseits, so erfuhren wir noch zusätzlich vom gut rechnenden Eichstätter Trainer Dominic Rühl: Nach dem vierten Spieltag hatte der Fußballverband den ASV mit einem „Teiler“ von 1,75 hinter (!) den VfB, der auf 1,375 gekommen war, auf Platz zwei gesetzt.

Daraus folgt unserer Meinung nach: Dem ASV ist vom BFV eine dritte Tabellenführung in der noch jungen Saison „geklaut...“.

Darüber lässt sich doch herrlich am Volksfest nach dem Abtswind-Spiel philosophieren?!

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