Wer plant, am Donnerstag mit der Bahn von Neumarkt nach Nürnberg zu fahren, könnte Pech haben: Vom angekündigten Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) wird wohl auch die S-Bahn betroffen sein.
Dies dürfte vor allem Pendler beeinträchtigen, die morgens nach Nürnberg und abends wieder zurück fahren. Die agilis-Züge zwischen Neumarkt und Regensburg sind hingegen nach Angaben des Verkehrsverbunds VGN nicht vom Streik betroffen.
Mit agilis und ICE über Regensburg nach Nürnberg
Sämtliche S-Bahn-Verbindungen von Neumarkt nach Nürnberg entfallen, hieß bei der Fahrplanauskunft der Bahn noch bis zum späten Mittwochnachmittag. Dies sollte sich womöglich im Laufe des Abends noch ändern: Aktuell stricke die Bahn an einem Notfahrplan, sagte VGN-Pressesprecher Manfred Rupp am Mittwochmittag. Zunächst seien sämtliche Verbindungen der Strecke gekappt worden – es sollten aber im Notfahrplan womöglich wieder Verbindungen der S-Bahn zwischen Neumarkt und Nürnberg aufgenommen werden.
Am Mittwochabend war der Notfahrplan dann fertig – demzufolge entfallen am Donnerstag mehr als die Hälfte aller S-Bahnen zwischen Neumarkt und Nürnberg. So fährt etwa laut Bahn die S-Bahn um 7.24 Uhr, auch die Bahnen um 8.44 Uhr und 9.04 Uhr sollen planmäßig nach Nürnberg fahren.
Bis zum späten Mittwochnachmittag schien eine wenngleich absurde und teure Möglichkeit für alle, die dennoch früh in Nürnberg sein müssen und kein Auto zur Verfügung haben, diese zu sein: Um 5.20 Uhr fährt eine Bahn der agilis von Neumarkt nach Regensburg. Dort könnte man um 6.22 Uhr in den ICE nach Koblenz einsteigen, der vermutlich fährt und um 7.21 Uhr in Nürnberg stoppt.
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Problematisch sieht es auch mit der Fahrt von Nürnberg zurück nach Neumarkt aus – zahlreiche S-Bahnen werden am Donnerstag nicht verkehren. Die Bahnen um 15.41 Uhr, um 16.17 Uhr und um 17.21 Uhr werden hingegen voraussichtlich fahren. Die Bahn verweist jedoch darauf, dass es bei allen Fahrten zu Problemen und Verspätungen wegen des Streiks kommen kann.
Nicht betroffen sind vom Streik neben den agilis-Zügen auch die Stadtverkehre und die Regionalbuslinien. Diese verkehren während des geplanten Streiks regulär, so der VGN.
Ab 20. November stehen auch noch Bauarbeiten an: Zugverkehr eingeschränkt: Zwischen Nürnberg und Neumarkt kommt es zu Ausfällen
Der Warnstreik soll von Mittwoch, 22 Uhr, bis Donnerstag, 18 Uhr, dauern. Fahren werden in dieser Zeit wohl knapp 20 Prozent der regulären Intercity- und ICE-Züge, zum Streik aufgerufen sind unter anderem Lokomotivführer, Zugbegleiter und Werkstattmitarbeiter.
GDL-Forderung: 555 Euro mehr Gehalt pro Monat
Die Gewerkschaft greift bereits nach der ersten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt zum Druckmittel des Warnstreiks. Die Verhandlungen sollten eigentlich am 16. und 17.November fortgesetzt werden – wie es nun damit weitergeht, ist nun noch unklar. Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr Gehalt pro Monat für die Beschäftigten, 3000 Euro Inflationsausgleich sowie eine Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden.
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