Benefiz-Konzert
Volles Haus für die Eule-Orgel: WHAT Four gaben in Neumarkt ein Debüt, das sich so jede Band wünscht

04.02.2025 |
Lothar Röhrl

WHAT Four bei ihrer Premiere: (v. li.) Andre Hanak, Thomas Reichmann, Wolfgang Bub und Hajo Papst gaben ein Benefiz-Konzert in Neumarkt. Foto: Lothar Röhrl

Weitgehend fehlerfreies Spiel, gut gelaunte Musiker und eine Songauswahl, die den vor 50, 60 oder 70 Jahren geborenen Zuhörern mehr als nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, lieferte das Quartett WHAT Four beim Benefizkonzert für die Sanierung der Eule-Orgel in Neumarkt.

Der mit rund 300 Besuchern bis auf den letzten Sitzplatz gefüllte große Saal des Evangelischen Gemeindezentrums machte die Premiere aus dem Bilderbuch am Freitagabend perfekt.

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Vier Herren haben sich hierfür zu einer Cover-Band zusammengefunden, die einen breiten Musikgeschmack abdeckt: von Ambros und von Goisern über Beatles bis Procol Harum und Spencer Davis Group. Da kaum Platz zum Tanzen war, wippten viele auf ihren Stühlen mit. Die Mienen der Besucher ließen erkennen: Die drei Herren im Rentenalter und der vierte als Noch-Nicht-Rentner haben genau ihren Musikgeschmack getroffen.

Erinnerungen an die Diskothek Rustika in Neumarkt



Die erste Nummer beim allerersten Auftritt dieser neuen Band war gleich ein Schmankerl für Soul-Freunde: „Time is Tight“ von Booker T. & The MG’s. Danach gab es viel Abwechslung etwa mit „Whiter Shade of Pale“. Diese auf Tanzflächen altbewährte „Nahkampf-Nummer“ war gleichzeitig eine Erinnerung an die Diskothek Rustika. Lange bevor dort das Evangelische Gemeindezentrum entstand, dürften sich manche der am Freitag Gekommenen ein Stelldichein zum Tanzen und Flirten gegeben haben.

Beatles-Stücke, ein bisschen Hubert von Goisern und Spider Murphy Gang sowie eine Großpackung an Blues-Rhythmen gehörten ebenfalls zum Angebot des Abends. Damit gab es alles zu hören, was sich die vier Herren an Repertoire schon erarbeitet haben.

Ein Lied mit doppelter Bedeutung



Unter den zwei Dutzend Songs war auch ein Lied, das eine doppelte Bedeutung hat, wie Multi-Instrumentalist und Sänger Wolfgang Bub erklärte. Denn „I’m a Believer“ sei nicht nur ein temporeicher Beat-Hit der Monkeys, sondern in seiner deutschen Übersetzung auch ein Statement, Christ zu sein. Wie der ehemalige evangelische Neumarkter Dekan ankündigte, wird „I’m a Believer“ (Ich bin ein Gläubiger) auch das Motto des zweiten Auftritts von WHAT Four am 30. März in der Feuchter St. Jakob-Kirche sein.

Mittelfränkische Besetzung debütiert in Neumarkt



Mit Wolfgang Bub, der als Organist und Sänger am Freitag auch sein Faible für eine Steirische Harmonika hören ließ, stellten sich drei weitere Band-Mitglieder aus Mittelfranken den Neumarktern vor: Hajo Papst (Gitarre, Gesang), Andre Hanak (Cajon) und Thomas Reichmann an der Aria Sinsonido, einem E-Bass ohne Korpus. Die Anfangsbuchstaben der vier Vornamen ergeben das WHAT im Bandnamen.
Ein in Laune gebrachtes Publikum dürfte danach einiges dafür gespendet haben, dass die Sanierung der Orgel der Christuskirche bald bezahlt ist. Denn das war der Zweck des Abends, wie Dekanatskantorin Beatrice Höhn erklärte. Von der in der Neumarkter Band-Geschichte bisher außergewöhnlichsten Formation gibt es künftig hoffentlich noch viel mehr zu hören.

nlr

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