NBA-Superstar LeBron James und der langjährige Ölsbacher Ringer Kevin Mejia Castillo haben eines gemeinsam: Beide werden an diesem Freitag bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris jeweils die Fahnen ihrer Länder tragen – James für die USA, Mejia Castillo für Honduras.
Für sein Heimatland gewann der kräftige Modellathlet 2021 die allererste Goldmedaille bei den Panamerikanischen-Ringermeisterschaften im Schwergewicht (Stilart Griechisch-römisch). Beim SC Oberölsbach ging Mejia Castillo erstmals 2016 in der Liga auf die Matte. Auch in den Jahren 2017, 2018 und zuletzt 2022 in der Oberliga streifte sich der 27-Jährige das SCO-Trikot über – mit herausragendem Erfolg: Der Spitzenathlet war in jedem Jahr erfolgreichster Einzelkämpfer der Ölsbacher Ringer-Mannschaft und dominierte ligaweit.
Mejia hat eingeschlagen „wie eine Granate“
„Kevin hat bei uns eingeschlagen wie eine Granate“, erinnert sich SCO-Physio Hans Mayer, der ihn einst bei den Olympiaausscheidungs-Wettkämpfen in Istanbul entdeckt hat. Einem Tipp des damaligen Nationaltrainers der deutschen Ringer-Equipe, Heinz Ostermann, folgend, nahmen Mayer und der ihn damals begleitende SCO-Sponsor Michael Merz mit dem jungen Griechisch-römisch-Spezialisten Kontakt auf und lotsten ihn schließlich zum SC Oberölsbach.
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Im Verein, aber auch im Örtchen Unterölsbach, wo der SCO beheimatet ist und Mejia Castillo während der Saisons stets für einige Monate lebte, sorgte der große, kräftige junge Mann für Aufsehen. „Die Mädels sind durchgedreht, wenn sie ihn gesehen haben, und die Gegner haben es mit der Angst bekommen“, erinnert sich Mayer mit einem Lachen.
SCOler sind stolz auf den Fahnenträger Mejia Castillo
Mit ein wenig Stolz in der Stimme über Mejia Castillos Fahnenträger-Coup äußert Mayer die Vermutung, dass „es wohl nie ein Sportler aus den deutschen Ringerkreisen zum Fahnenträger schaffen wird“. Mit Mejia Castillo hat es nun ein Honduraner mit Oberölsbacher Geschichte geschafft.
Ob der Olympionike in Zukunft noch einmal für den SCO antreten wird, ist nicht sicher, gewiss ist jedoch, dass „wir immer noch in Kontakt stehen“. Weil aber mit SCO-Urgestein Patrik Fanderl bereits das Schwergewicht stark besetzt ist, wollte und will man ihm nicht den bockstarken Honduraner vor die Nase setzen.
Ihrem mittelamerikanischen Olympioniken werden Mayer und die SCO-Ringer jedenfalls für das olympische Turnier in Paris die Daumen drücken und einschalten, wenn er zur Eröffnung für Honduras stolz die Fahne tragen wird.
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