Provisorische Kapelle im Schlangenbau
Als Neutraubling eine Kirche bekam: Vor 70 Jahren wurde der Grundstein gelegt

28.09.2023 | Stand 28.09.2023, 17:40 Uhr |

Wie alles begann: Maria Sass hat eine Foto-Ausstellung zur Kirche zusammengestellt, hier mit Pfarrer Josef Weindl. Foto: Christian Matz

Die Pfarrgemeinde Neutraubling hat am Sonntag an die Grundsteinlegung der Pfarrkirche Neutraubling vor 70 Jahren erinnert – durch eine Fotoausstellung und einen feierlichen Gottesdienst.

Der in der Kirche beim Taufstein sichtbare Grundstein zeigt die Jahreszahl 1953. In jenem Jahr wurde laut Pfarrei mit dem Bau der neuen Pfarrkirche begonnen. Durch ständige Zuzüge ist die Flüchtlingsgemeinde am früheren Fliegerhorst Obertraubling immer mehr angewachsen. Da wurde die provisorische Kapelle im sogenannten Schlangenbau bald zu klein.

Pfarrer Böhm erwarb Areal

Die Fotoausstellung von Maria Sass zeigt die Vorgängerkirche und den Bau der neuen Kirche, die an der Stelle der früheren Kommandantur des Fliegerhorstes errichtet wurde. Der damalige Pfarrer Anton Böhm konnte das zerbombte Grundstück käuflich erwerben und 1953 mit dem Bau der neuen Kirche beginnen. Nach zweijähriger Bauzeit war die Kirche „einigermaßen fertig“ und konnte von der Pfarrgemeinde genutzt und bezogen werden. Danach ging es mit dem Aufbau der Pfarrgemeinde weiter: Ein Pfarrhaus wurde gebaut, ein Kindergarten und ein Lehrlingswohnheim, aus dem später ein zweiter Kindergarten geworden ist.

In einem feierlichen Gottesdienst, musikalisch gestaltet durch den Kirchenchor CMK, wurden die Grundsteinlegung und der Beginn der Pfarrgemeinde Neutraubling vor 70 Jahren gefeiert. Bei diesem Gottesdienst stellten verschiedene Mitarbeiter der Pfarrgemeinde ihre Tätigkeiten vor, unter anderem eine Chorsängerin, eine Ministrantin, eine Vertreterin vom Kindergottesdienst-Team, ein Organisator für Feste und Feiern oder eine Pfarrgemeinderätin. Die mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrgemeinde seien laut Pfarrer Josef Weindl heute lebendige Bausteine der Kirche von Neutraubling, die in verschiedenen Bereichen für die Bürger der Stadt arbeiteten, sei es in der Ambulanten Krankenpflege, in zwei Kindergärten, bei der Tafel, der Kleiderkammer, einer Hausaufgabenbetreuung für Migrantenkinder, in der Jugend- und Seniorenarbeit oder in den fünf Chören der Pfarrei.

Nach dem Gottesdienst lud der Pfarrgemeinderat die Kirchenbesucher zu einem Stehempfang auf dem Kirchenvorplatz ein. Dabei wurde auch die gegenwärtige Baustelle am Pfarrhaus neben der Kirche begutachtet. Das Pfarrhaus ist derzeit eingerüstet, um in einem ersten Bauabschnitt das fast 70 Jahre alte Eternit-Dach zu ersetzen, neue Fenster und einen Vollwärmeschutz an der Westseite anzubringen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren.

Hälfte der Kosten gedeckt

Eine Maßnahme, die mit 1,8Millionen Euro veranschlagt ist. Die Vorhaben wird durch die Diözese und die Stadt bezuschusst. Wie das in der Kirche aufgehängte Spendenbarometer aber zeigt, sind damit nur etwa die Hälfte der Kosten gedeckt. Deshalb bittet die Kirchenverwaltung um Spenden für die Sanierung des Pfarrhauses, das nicht nur die Wohnung von Pfarrer, Pfarrvikar und Mesner beinhaltet, sondern auch die Verwaltungszentrale ist für die etwa 80 Angestellten der Pfarrei und für ca. 350 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Spenden werden erbeten auf das Konto der Kirchenstiftung Neutraubling, DE79 750 500 0000 3090 2100, Verwendungszweck: Pfarrhaussanierung; auch gegen Spendenquittung.

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