Gründungsmitglieder geehrt
Der Stammtisch Laub ist 50 - Beim Jubiläum wurde in Erinnerungen geschwelgt

05.10.2023 |

Bürgermeisterin Andrea Dobsch mit den drei geehrten Gründungsmitglieder Günter Budweg, Hans Teufel, Georg Wittmann und Vorstand Albert Riederer (von links). Gründungsmitglied Hans Glötzl ist nicht im Bild. Fotos: Ludwig Wittmann

Es begann am 13. September 1973 in der Regenstrandgaststätte Brandl, als sich zwölf junge Männer zusammenfanden, um den Stammtisch Laub zu gründen. Satzungszweck: Kameradschaftstreffen, Feste feiern, Brauchtumspflege und vieles mehr. Seit 1976 versammeln sich die Stammtischbrüder zu den Wochen- und Monatstreffen im FC-Sportheim.

Zum Auftakt des Jubiläums verbrachten die Stammtischler
Anfang September ein abwechslungsreiches Wochenende in Bad Kötzting. Zum 50. Geburtstag wurde eigens das turnusmäßige Wochentreffen von Donnerstag, auf Mittwoch den vorverlegt, wo bei einer deftigen Brotzeit die Gründungsmitglieder so manche Anekdote aus den Anfangsjahren zu erzählen wussten. Am darauffolgenden Sonntag versammelten sich die Stammtischgemeinschaft zu einem Gedenkgottesdienst für die elf verstorbenen Mitglieder.

Urkunden und Gutscheine

Den Höhepunkt des Jubiläums bildete der große Ehrenabend, zu dem Vorsitzender Albert Riederer auch Bürgermeisterin Andrea Dobsch im FC-Sportheim begrüßen konnte. Zusammen mit der Bürgermeisterin überreichte Albert Riederer den drei anwesenden Männern der ersten Stunde – Günter Budweg, Hans Teufel und Georg Wittmann – in Anerkennung ihrer herausragenden Verdienste eine Ehrenurkunde und je einen Gutschein für zwei Personen zu einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus Rothammer. Dem verhinderten Gründungsmitglied Hans Glötzl wurde die Urkunde nachgereicht. Ferner wurden Peter Grönninger, Walter Kerscher und Hans Killian für 40 Jahre und Konrad Kaser für 30 Jahre treue Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Bürgermeisterin Dobsch zeigte sich in ihrem Grußwort positiv überrascht, dass der Stammtisch Laub mit seinen vielfältigen Aktivitäten und seiner Spendenfreudigkeit so gar nicht in das landläufige Bild eines klassischen Stammtischs passe. Vorsitzender Riederer verwies mit Stolz auf ca. 70 verschiedene Veranstaltungsformen innerhalb der vergangenen fünf Jahrzehnte – von der Weihnachtsfeier mit Nikolausauftritt über Sommerfeste, Maibaumaufstellen, Wanderungen, öffentliche Schafkopf- und Wattturniere bis hin zu Ausflügen und Oldie-Partys, um nur einige zu nennen.

Einen breiten Raum nahmen die Gründungsfeste zum 5-, 10-, 25-, 30- und 40-jährigen Bestehen ein, die allesamt in Eigenregie erfolgten. Insbesondere das Zehnjährige und das 25-Jährige mit Festzeitbetrieb wurden dank des großen Fleißes aller Stammtischler mit ihren Frauen ein großer Erfolg.

Zur Belohnung reisten die Stammtischmitglieder mit ihren Frauen 1984 nach Mallorca und 1999 auf die griechische Insel Kos.

Besondere Highlights waren die beiden Oldie-Dance-Nights 2007 und 2008. Bei der Ersten rockten nicht weniger als 600 Tanzlustige in der Gemeindehalle Zeitlarn. Aus dem Erlös spendete der Stammtisch Laub 1000 Euro an das Jugendzentrum Zeitlarn. Apropos Spenden: Nicht weniger als 4500 Euro gaben die Stammtischfreunde in den vergangenen 50 Jahren vor allem für wohltätige Zwecke in der Gemeinde (Kirche, Kindergarten, Spielplatz in Laub, FC-Jugendabteilungen, Bedürftige, Behinderte und Jugendzentrum).

Zur Riederers Überraschung überreichte ihm sein Stellvertreter Uli Seidl ein Gutschein für zwei Personen ebenfalls im Gasthaus Rothammer als kleines Dankeschön für seinen verdienstvollen Einsatz in den vergangenen zehn Jahren. Zum Abschluss des Festabends ließ Ludwig Wittmann die vergangenen 50 Jahre in einer zweistündigen Power-Point-Präsentation in drei Abschnitten – verstorbene Mitglieder, Gründungsmitglieder und 50 Jahre Stammtisch Laub – Revue passieren. Dazu gehörten auch viele lustige Bilder und Videos.

Zwei alte Bräuche

Garniert wurde die Show aber auch mit Zahlen und Fakten. So wurden z. B. die Vereinsmeister im Watten und die Jahreswertung des fleißigsten Stammtischlers in Tabellenform dargestellt. Für die Präsentation erntete Ludwig Wittmann viel Applaus. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass neben dem Stammtischspruch noch zwei weitere Bräuche aus der Gründerzeit überlebt haben. Zu einem wird beim Betreten und Verlassen des Stammtischlokals an der Deckenglocke geläutet und zum anderen erfolgt bei jedem Wochen- oder Monatstreffen die Krügerlkontrolle. Wer es vergessen hat, zahlt einen Euro in die Kasse. Traditionell stimmten die Stammtischler am Ende des Jubiläumsabends (genauso wie nach jeder Monatsversammlung) den Stammtischspruch an: „Im Himmel gibt’s kein Bier, drum trinken wir hier und sind wir nicht hier, dann trinken die andern unser Bier.“

Artikel kommentieren