Nach den beiden ersten Läufen in Triptis im April und Goldbach dieser Tage Ende Juli in Goldbach steht es 1042:1126. In der immer noch stetig wachsenden German-Cross-Country-Serie mit ihren rund 1000 Fahrern in diversen Klassen führt das Team Enduro Koch Racing.
Noch, wenn es nach nach Motorrad-Enthusiast und Teamchef Siegfried Huber geht: In den beiden Rennen in Schefflenz (7./8. September) und Bühlertann (28./September) soll das STH Racing Team aus Obertraubling den Spieß noch umdrehen und nach 2018, 2019 und 2022 den vierten Gesamtsieg einfahren.
Die Gedankenspiele, wie das klappen könnte, laufen auf Hochtouren. „Vielleicht helfen ja ein paar Doppelstarts“, sagt Huber und hofft, noch die eine oder andere Überraschung aus dem Hut zaubern zu können. Denn dem 60-Jährigen, der seinem Team gleichzeitig der beste Sponsor selbst ist, macht das Ganze immer noch Spaß. „Das muss es ja, sonst würde man das alles ja nicht tun“, sagt er mit Blick auf die anstrengende Rundum-Organisation.
Operation verhindert Einsatz
Eigentlich hatte Siegfried Huber, der sich aus seiner Firma zurückgezogen hat und das operative Geschäft dort den Söhnen Johannes, Michael und Sebastian überlässt, die deswegen auch eigene Motorrad-Ambitionen aktuell zurückgeschraubt haben, ja in dieser Saison auch wieder selbst in der Seniorenklasse mitmischen wollen. Doch ein Sturz, der ihm eine komplizierte und schmerzhafte Schulteroperation einbrachte, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Und so mag Siegfried Huber auch keine großen Zukunftsaussagen für das Team machen. „Wenn wir das Ding dreimal gewinnen, höre ich auf, habe ich mal gesagt.“ Das passierte 2022 aber nicht. Und so ist auch die aktuelle Aussage mit Vorsicht zu genießen. „Ein weiterer Gesamtsieg könnte der krönende Abschluss sein.“
Der Konjunktiv ist insbesondere deswegen angebracht, weil Huber senior eines heuer nicht gelungen war: Er wollte ins Team Twin Shocks und Youngtimer – das sind alte Motorräder aus den Siebziger- und Achtziger-Jahren – einbauen, fand aber nicht genügend Fahrer dafür. Wer mit Siegfried Huber übers Firmengelände schlendert, kann dort etliche legendäre alte Maschinen finden, auf denen die Motorrad-Legenden einst Welt- und Europameistertitel gewannen. Und die nötigen, weil heutzutage natürlich superschwer zu kriegenden Ersatzteile lagert Siegfried Huber dazu ebenfalls reihenweise.
Lauro Sollers Sixdays-Projekt
Dazu musste Siegfried Huber umbauen. Wo einst nur regionale Fahrer waren, muss er den Kreis jetzt größer ziehen. Mit Youngster Julian Hass, dessen Auftritte nach zwei Tagen Dauerregen im Dreck von Goldbach Huber imponierten, und Damen-Dominatorin Laura Soller, die wieder deutlich gewann und derzeit noch Sponsoren für das 20000-Euro-Projekt Sixdays im Oktober im spanischen Silleda sucht, sind zwar noch Fahrer des MSC Saal am Werk. Mit Matthias Kugler kommt auch ein Hemauer dazu, doch das Einzugsgebiet wird größer: zum Beispiel durch die Bayerwaldler Ulli Gramersberger und Markus Deinböck.
Und doch: Der Ehrgeiz ist und bleibt groß bei Huber und Co. Quad-Profi Denni Maas, der einer von zwei, drei STH-Siegern in Einzelwertungen werden sollte, hatte eigens ein Jahr angehängt. „Er wollte eigentlich aufhören. Jetzt ziehen wir es nochmal durch. Nächstes Jahr werden wir aber kein Quad mehr haben. Das ist ja so aufwändig“, sagt Siegfried Huber.
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