Ein Senkrechtstarter in der Schiedsrichtergruppe Regensburg ist Marlon Weid. Der 21-Jährige pfeift seine Debütsaison in der Fußball-Landesliga, ist inzwischen im Lehrteam unter der Regie von Obmann Florian Islinger und Lehrwart Maximilian Baier und hat in jungen Jahren bereits 450 Partien auf dem Buckel.
Obwohl Weid der Schiedsrichtergruppe Regensburg angehört, pfeift er für den TSV Burgfarrnbach aus Fürth. Dieser fränkische Bezug ist einfach erklärbar: Es ist seine Heimat. Studienbedingt zog es Weid 2022 als angehenden Gymnasiallehrer für Deutsch und Sport in die Domstadt. „Ich nahm unverzüglich Kontakt mit der hiesigen Schiri-Gruppe auf, wurde hervorragend aufgenommen und fühle mich pudelwohl.“ Er brachte sich immer weiter ein und nun ist er einer der Referenten für den Neulingskurs, der von heute bis zum Sonntag beim BSC Regensburg stattfindet. Dafür haben sich mehr als 50 Interessenten angemeldet.
Teil des Lehrteams
Stolz berichtet Weid: „Erstmals seit über 20 Jahren steigt die Zahl der aktiven Schiedsrichter auf DFB-Ebene wieder, gerade im U-18-Bereich immens. Das stimmt mich sehr positiv.“ Längst steht er nicht nur selbst auf dem Platz, sondern engagiert sich darüber hinaus als Coach im Förderkader für talentierte Nachwuchsschiedsrichter, gibt Erfahrungswerte weiter und versucht, zu helfen, den Weg in die höheren Leistungsklassen zu meistern.
Auch im Lehrteam bringt sich Marlon Weid ein – wie etwa kürzlich beim Bananenflanker Budenzauber, wo man mit einem interaktiven Stand vertreten war und die Teilnehmer Videoszenen bewerten ließ, um ihnen einen Einblick in die Rolle des Schiedsrichters zu geben.
Der aufstrebende Unparteiische hat seine Leidenschaft gefunden: „Im Jahr 2023 pfiff ich mehr als 100 Spiele. Allerdings war ich doch überrascht, als ich feststellte, dass ich mit meinen 21 Jahren bereits insgesamt 450 Spiele geleitet habe. Vierstellig wäre ein erstrebenswertes Ziel meinerseits“, erklärt er mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wenn Not am Mann ist, steht er auch zweimal pro Tag mit der Pfeife in der Hand auf einem Fußballplatz. Enge Freundschaften sowie eine bestehende Einteilertätigkeit bedeuten auch weiterhin den Draht nach Fürth: „Zudem assistiere ich bei Bayernliga-Schiedsrichter Kevin Rösch. Da stehen schon mal längere Fahrtstrecken an. Doch die nehme ich gerne auf mich.“
Mit 15 Jahren machte Marlon Weid seinen Neulingskurs. Schmunzelnd erzählt Weid: „Früh bemerkte ich, dass meine fußballerische Qualität etwas limitiert ist. Dennoch wollte ich dem Fußball erhalten bleiben.“ Seitdem geht es für ihn steil bergauf. 2022 ging es in die Bezirksliga, ein Jahr später folgte der Durchmarsch in die Landesliga. Aktuell ist er Anwärter auf den NLZ-Kader und kommt daher in den Genuss von hochrangigen Coaches. Mit seinem Team um Christian Walser, Thomas Feigl, Kiran Becker und Laurin Lieber genießt er die Ausflüge quer durch Bayern und spult Wochenende für Wochenende ein hohes Pensum ab. Besonders gut gefällt ihm „der Mix aus Challenge und Kameradschaftlichkeit“.
Pfeifen als „Lebensschule“
Das Schiri-Dasein, das er als „Lebensschule“ bezeichnet, hat ihn geprägt. Seinem Hobby geht er mit Akribie, Leidenschaft und Spaß nach. Er empfand sich nie als hochtalentiert, sondern wuchs mit den Aufgaben. Und mit Anfang 20 bleibt genügend Entwicklungspotential für die Zukunft.
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