Der mutmaßliche Schleuser, der bei Eilsbrunn (Landkreis Regensburg) verhaftet wurde, schweigt und kam am Mittwoch wieder frei. Die Kripo ermittelt weiter gegen den Verdächtigen, der offenbar in Tschechien lebt.
Bei dem Aufgriff von Flüchtlingen in einem Waldstück bei Eilsbrunn ist ein mutmaßlicher Schleuser ins Netz gegangen (die MZ berichtete). Das bestätigte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Donnerstag nun offiziell. Dem Mann, der am Dienstagabend vor Ort verhaftet worden war, soll an der Schleusung der Asylsuchenden beteiligt gewesen sein, hieß es. Ein Haftbefehl wurde jedoch nicht beantragt – der 33-Jährige kam wieder auf freien Fuß.
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Die Ermittlungen der Regensburger Kriminalpolizei gehen weiter, so eine Polizeisprecherin. Wie berichtet, schweigt der Mann zu den Vorwürfen. Auf Bildern und Videos aus Eilsbrunn war zu sehen, wie Polizeibeamte den 33-Jährigen in Handschellen abführten und an einem der Streifenwagen durchsuchten. Er fiel einer der nachalarmierten Streifen auf, nachdem er sich von den anderen abgesetzt hatte.
Polizei beschlagnahmte den Transporter
Zudem war der Mann in weißer Trainingshose und Shirt der einzige, der kein syrischer Staatsbürger ist. Es handelt sich laut Polizeiangaben um einen Ukrainer, der seinen Wohnsitz im EU-Ausland hat. Womöglich lebte er in Tschechien – dort war der weiße Opel-Transporter mit auffälligen Aufklebern zugelassen, den die Polizei beschlagnahmte und für weitere Untersuchung abschleppen ließ.
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Ein Anwohner war am Dienstagabend auf eine Personengruppe aufmerksam geworden, die einen Transporter schob, und rief die Polizei. Die Beamten trafen wenig später drei Frauen, vier Kinder – das jüngste noch nicht einmal zwei Jahre alt – drei Jugendliche und zwölf Männer an. Zudem fanden sie im Wald einen Lagerplatz mit Unrat, Kleidung und weiteren Gepäckstücken.
Die offensichtlich illegal Geschleusten wurden noch in der Nacht zu Mittwoch ins Ankerzentrum gebracht und dort versorgt. Eine Schwangere musste zudem in einer Klinik behandelt werden. Ihr und dem ungeborenen Kind geht es jedoch gut, wie die Polizei berichtete.
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