Es sind die beiden wohl größten Volleyball-Talente, die der VC Schwandorf in seiner bisherigen Vereinsgeschichte hervorgebracht hat: Mit Leo Rester (17) und Carlotta Fleischmann (14) könnte zwei Akteuren aus Schwandorf durchaus eine große sportliche Karriere bevorstehen. Der VC sieht diese Entwicklung mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge.
Die Erfolge, die der 17-jährige Klardorfer Leo Rester in seinen wenigen Jahren als Volleyballer bereits gesammelt hat, sind kaum mehr aufzuzählen. In der aktuellen Beach-Saison gibt es kein Wochenende, an dem er nicht irgendwo in Bayern bei Turnieren spielt. Oberpfalzmeister, Bayerischer Vizemeister in der U17, dazu die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, 2024 bester U18-Volleyballer der Oberpfalz und dritter Bayerischer Meister – um nur einige seiner Triumphe im Sand zu nennen.
Aufstieg mit Heimatverein
Auch in der Halle zeigte Rester bereits sein Talent, ob in der 3. Liga beim VC DJK Amberg oder in der Amberger U18-Mannschaft bei der Deutschen Meisterschaft. Mit den Herren1 seines Heimatvereins aus Schwandorf stieg er zudem gerade erst in die Bayernliga auf.
Die Frage, wohin die Reise einmal gehen wird – ob in die Halle oder in den Sand – will und muss der junge Volleyballer noch nicht beantworten. Auch der Verband fördert die Talente in diesem Alter noch zweigleisig. Auf jeden Fall sei aber Clemens Wickler, der beste Beachvolleyballer Deutschlands, Resters großes Vorbild. Nun wagt der Elfklässler des Schwandorfer Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums einen großen Schritt: Die EdS, die Eliteschule-des-Sports im Münchner Norden, in der die größten Talente Bayerns in vielen Sportarten zusammengezogen sind, nimmt ihn mit Beginn des neuen Schuljahres auf. Das heißt: zweimal pro Tag Training sowie in der kommenden Hallensaison 3. Liga im VCO-Team unter den Fittichen des ehemaligen niederländischen Nationalspielers Nils Ringenaldus als Trainer. Der Alltag von Leo Rester wird sich kaum mehr von dem eines Profis unterscheiden.
Im Fokus der Auswahl-Trainer
Zum Senkrechtstarter der Saison avancierte indes die gerade mal 14-jährige Carlotta Fleischmann. Spätestens seit sie als eine der Leistungsträgerinnen mit dem U16-Team des VC Schwandorf dritter Bayerischer Meister wurde, geriet sie in den Fokus der Bayernauswahl-Trainer. Und als sie vor wenigen Wochen zu einem Sichtungslehrgang Beachvolleyball eingeladen wurde, wurde sie prompt für den anschließenden Bundespokal nominiert. Das Sahnehäubchen sollte dann der Gewinn des Bundespokals sein.
Jetzt steht die Achtklässlerin des CFG-Gymnasiums auch schon für die Hallen-Saison 2024/25 im Bayernauswahl-Kader – und das, obwohl sie vermutlich die kleinste Spielerin der Auswahl ist. Die Libera-Position scheint aber im Talent-Team des BVV in der kommenden Bayernliga-Saison schon für sie reserviert zu sein.
Die Karriere der beiden Schwandorfer Volleyball-Talente macht die Verantwortlichen des VC Schwandorf natürlich stolz. Für den Verein hat diese Entwicklung aber auch eine Kehrseite: Leo Rester wird dem VC ab der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Herren 1 könnten ihn in der Bayernliga sehr gut gebrauchen. Gut, dass Carlotta Fleischmann aufgrund eines Doppelspielrechts bei den Damen 1, die in die Bezirksliga aufgestiegen ist, weiterhin aufschlagen darf.
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