Die Stadt Schwandorf, die Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See leiten ihr Abwasser aus Haushalten und Industrie in die Verbandskläranlage ein. Um die Abwasserreinigung effizient ausführen zu können, setzt man zunehmend automatisierte Prozesse ein. Das Thema IT-Sicherheit gewinnt dadurch an Brisanz.
Anlagen der Abwasserentsorgung gehören laut Mitteilung grundsätzlich zur kritischen Infrastruktur, die Betreiber sind daher gehalten, ein angemessenes Informationssicherheitsniveau zu schaffen. Informationssicherheit umfasst dabei nicht nur die IT-Systeme sondern auch Papierunterlagen in Form von Akten, Schriftstücken oder Daten. Ein wesentlicher Teil des Risikomanagements für Abwasserentsorgungsanlagen ist der Schutz der informationstechnischen Systeme, Komponenten und Prozesse vor Ausfall oder Manipulation.
Der Zweckverband habe sich dieser großen Herausforderung gestellt, so die Mitteilung weiter. In einem ersten Schritt wurde Markus Singer durch die Verbandsversammlung zum Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) ernannt. In Zusammenarbeit mit Singer, Mitarbeitern der städtischen IT-Abteilung und der Geschäfts- und Betriebsleitung des Zweckverbands wurde ein Managementsystem für die Informationssicherheit nach dem sogenannten Standard „CISIS 12“ aufgebaut.
Monatelange Vorarbeit
Nun wurden die Mühen belohnt. Nach monatelangen Vorarbeiten und einem abschließenden Audit durch Rudolf Ehrensberger von der Geno Corporate Services GmbH wurde den Verbandsvorsitzenden, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller und Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter (beide CSU) nun das Zertifikat überreicht.
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Ehrensberger betonte bei der Übergabe, dass der Zweckverband mit der Einführung des Managementsystems im Bereich der Abwasserentsorgungsanlagen in dieser Größenordnung durchaus eine „Vorreiterrolle“ in Bayern übernehme.
30 Prozent Zuschuss zum Start
Die Implementierung und Erstzertifizierung wird dem Zweckverband zufolge mit 30 Prozent durch das Bayerische Innenministerium gefördert. Die Informationssicherheit wird den Zweckverband auch künftig beschäftigen, denn die digitalen Möglichkeiten bergen auch Gefahren. Das Thema bleibe eine Daueraufgabe, heißt es abschließend.
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