Wie viele Tiere leben in der Region?
Bund Naturschutz und Thünen-Institut ermuntern Bürger zum Zählen von Hummeln mit App ObsIdentify

17.06.2024 | Stand 17.06.2024, 19:00 Uhr |

Ganz einfach per Handy an der Aktion mitmachen. Foto: Gehret

Der Bund Naturschutz und das Thünen-Institut für Biodiversität sind wieder auf Hummelsuche. Bürger können helfen, mehr über die Hummelvielfalt und deren Verbreitung im Landkreis Schwandorf herauszufinden, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Gemeldet werden sollen die Hummeln laut Mitteilung im Zeitraum vom kommenden Donnerstag bis 3. Juli über die kostenlose App ObsIdentify. Jeder darf mitmachen.

„Die Hummel-Challenge findet zweimal im Jahr statt. Im Frühjahr interessieren wir uns besonders für die Hummel-Königinnen und im Sommer möchten wir mehr über die Verbreitung und das Vorkommen der Drohnen und Kuckuckshummelarten herausfinden“, erklärt Oskar Deichner, Biologe bei der Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz.

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Jetzt im Sommer sei die Aktivität der Hummeln am höchsten. Arbeiterinnen sammeln Nektar und Pollen und die Kolonien erreichen ihre volle Größe. „Das Vorkommen von männlichen Hummeln (Drohnen) und Kuckuckshummelarten ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit und die Vielfalt von Hummelpopulationen. Durch die Beobachtungen können wir Rückschlüsse auf die Biodiversität des Ökosystems ziehen, in dem sie leben“, so Deichner.

Mitmachen ist laut Mitteilung ganz einfach: Man lädt sich die kostenlose App ObsIdentify herunter, legt einen Benutzeraccount an, geht raus in die Natur und versucht so viele verschiedene Hummelarten wie möglich zu bestimmen und in der App zu speichern. Unter den besten zehn Teilnehmer werden anschließend tolle Preise verlost, zu finden unter bund-naturschutz.de/ hummel-challenge.

Zunächst werden die Tiere durch die Künstliche Intelligenz der App bestimmt. Zusätzlich kontrollieren Experten nochmal jede Meldung im Projektzeitraum auf Richtigkeit.

Die Fotos der Hummeln liefern eine wichtige Datengrundlage für die Forschung. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Arten korrekt bestimmt sind, heißt es in der Mitteilung. Je nach Qualität des Fotos sei dies aber nicht immer möglich, weil die Tiere extrem geschäftig sind und somit fast immer in Bewegung.

Der Bund Naturschutz gibt in der Mitteilung Tipps, wie gute Hummel-Fotos gelingen können. „Es lohnt sich die entdeckte Hummel zunächst zu beobachten und zu versuchen die Bewegungen etwas vorauszuahnen. Auf dem Foto sollte das Tier dann vollständig, scharf gestellt und gut zu erkennen sein“, so Peter Pracht, der zweite Vorsitzender der Kreisgruppe.

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Hummeln seien gesetzlich besonders geschützt und dürfen nicht gefangen oder getötet werden. „Wir bitten sehr darum, keine Hummeln in Becherlupen zu fotografieren, weil die Tiere dadurch gestresst werden. Für gute Fotos in der Natur braucht es manchmal etwas Geduld. Ist eine genaue Artbestimmung anhand eines Fotos nicht möglich, ist das auch nicht schlimm“, erklärt Oskar Deichner.

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