„Da kann man dem Herrgott nur dankbar sein!“ Der Schwandorfer Landtagsabgeordnete Alexander Flierl (CSU) ist überglücklich über das, was er in der Nacht zum Samstag am Himmel beobachten konnte. Nicht nur er konnte mit seiner Kamera spektakuläre Bilder von den Polarlichtern im Landkreis Schwandorf machen.
Nichtsahnend machte sich der CSU-Politiker und passionierte Jäger am Samstagabend gegen 22 Uhr auf den Weg in sein Revier bei Schönsee. Flierl wollte dort zusammen mit seinen Söhnen Johannes und Wolfgang Vorbereitungen für die Rehkitzrettung treffen. Plötzlich entdeckte er am Himmel ein rotes Leuchten – Polarlichter, deren Intensität immer wieder zu- und abgenommen haben. „Ich war total überrascht. Damit rechnet man in unseren Breiten ja nicht“, sagte Flierl gegenüber der Mediengruppe Bayern.
Spektakel am Nachthimmel: Die schönsten Polarlicht-Fotos unserer Leser
Das Naturschauspiel ist in der Tat äußerst selten. Möglich wurde es durch einen extremen Sonnensturm. Einen solchen gab es laut Angaben einer US-Behörde zuletzt im Jahr 2003. Der Sonnensturm der höchsten Stufe sei am Freitagabend beobachtet worden. Er sollte voraussichtlich über das Wochenende anhalten. Neben faszinierenden Polarlichtern könne ein Sonnensturm theoretisch aber auch GPS, Stromnetze, Raumschiffe, Satellitennavigation und andere Technologien beeinträchtigen, teilte die US-Behörde mit.
Ein Ort mit geringer Lichtverschmutzung – perfekt für schöne Fotos
Alexander Flierl zückte jedenfalls sofort sein Smartphone und machte Fotos. Und der Waidmann hatte Glück. Sein Jagdrevier bei Schönsee ist nach eigener Aussage ein Ort mit relativ geringer Lichtverschmutzung. Umso besser war der Blick auf die Polarlichter, und umso schöner wurden die Fotos. „Das war wirklich ein faszinierendes Naturschauspiel. Da konnte man sich eigentlich gar nicht sattsehen“, resümierte der Landtagsabgeordnete.
Ähnlich begeistert äußerte sich Landwirt Stefan Kiener aus Münchshöf bei Schwandorf. Er parkte seinen John Deere gerade am Hof, als das Spektakel begann. „Der Himmel war grün, rot und blau“, berichtete Kiener. Normalerweise stelle er keine Fotos in seinen Status beim Messenger WhatsApp. „Aber dieses Mal musste es sein, es war einfach wunderbar!“, so der Landwirt. Eigentlich wollte er mit seiner Familie nach Norwegen reisen, um die Polarlichter zu sehen. „Aber diese Reise können wir uns jetzt sparen“, meinte Kiener und schmunzelte.
Kommandant der FF Nittenau sah „einen brennenden Himmel“
Auch Kevin Teutsch, Kommandant der FF Nittenau, wurde Zeuge von den Polarlichtern am Himmel über dem Landkreis Schwandorf. Der Feuerwehrmann rauchte gerade vor seinem Wohnhaus in Bergham, als ihn „ein brennender Himmel“ überraschte. „Die Zigarette werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, sagte Teutsch. Das Naturschauspiel sei schlichtweg „atemberaubend“ gewesen.
Kurz davor, um mit ihrem Auto zu einem Aussichtspunkt zu fahren, war Sarah Jäger aus Dachelhofen, als sie am Samstagabend das „schöne Farbenspiel“ entdeckte. Für die frühere Bayerische Bierkönigin steht nun wohl das nächste Reiseziel fest. „Mein Traum ist es ja sowieso, einmal die Nordlichter zu sehen. Das hat jetzt noch mehr Appetit darauf gemacht“, meinte Jäger.
Leseraufruf: Sie haben auch das Himmelsspektakel im Landkreis Schwandorf beobachtet und fotografisch festgehalten? Dann schicken Sie uns gerne Ihre schönsten Polarlicht-Fotos per E-Mail an schwandorf@mittelbayerische.de.
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