Richtungsweisende Partie
Derby mit Personalsorgen: Für Ettmannsdorf und Burglengenfeld geht es um viel

09.08.2024 | Stand 09.08.2024, 14:01 Uhr |

Im letzten Landesliga-Aufeinandertreffen – im März 2024 – trennten sich der SV Schwandorf-Ettmannsdorf (hier Lukas Rothut) und der ASV Burglengenfeld (hier Matthias Graf) torreich mit einem 3:3-Unentschieden. Fotos: Thomas Schneider

In der Landesliga-Mitte kommt es früh in der Saison zum Landkreisderby zwischen dem SV Schwandorf-Ettmannsdorf und dem ASV Burglengenfeld (Samstag, 16 Uhr). Für beide Mannschaften geht es dabei um viel, denn sowohl dem SV als auch dem ASV gelang in den ersten vier Begegnungen der neuen Spielzeit erst ein einziger Sieg.

Bei den Gastgebern aus Ettmannsdorf ist die Stimmung angesichts der Niederlagen zuletzt in Passau und am vergangenen Dienstag im Pokal gegen Eintracht Münchberg getrübt. Das liegt nicht allein an den Ergebnissen, sondern auch an Verletzungen wichtiger Spieler. Dazu kommen einige Geschehnisse am Rande. Sowohl beim FC Passau als auch im heimischen Pokal ließ die Mannschaft von Trainer Mario Albert zahlreiche erstklassige Tormöglichkeit liegen. In Niederbayern hätte der SVSE das Spiel bereits nach einer Viertelstunde zu seinen Gunsten entscheiden können, denn die Anfangsphase brachte eine klar überlegene Gästemannschaft. Wie so oft gab es aber keinen eigenen Treffer zu bejubeln. Stattdessen wendete sich mit zunehmender Spieldauer das Blatt, weil die Passauer immer stärker wurden und gleichzeitig von den Nachlässigkeiten der Oberpfälzer profitierten. Die Folge waren drei Treffer für den FC und ein weiterer Misserfolg für Alberts Elf.

Auch im Pokalspiel am Dienstag gegen den Bayernligisten aus Münchberg bestimmte der SVSE das Geschehen. Bis zur Pause hätte Partie entschieden sein müssen, denn neben zahlreichen Gelegenheiten wurde auch ein Handelfmeter vergeben – und nach der Halbzeit nutzten die Oberfranken ihre Chancen dann eiskalt. Mehr als zwei Pfostentreffer und ein sehr spätes Tor waren für die Gastgeber nicht zu verzeichnen.

Im Derby gegen Burglengenfeld stehen die Ettmannsdorfer deshalb unter Zugzwang. Allerdings sind die Vorzeichen angesichts zahlreicher Ausfälle nicht besonders gut. Fehlen wird beispielsweise der verletzte Kevin Grünauer, auch der erkrankte Tobias Bernkopf wird nicht zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch die Langzeitverletzten des SVSE. „Natürlich habe ich wenig Optionen, doch im Kader steckt immer noch viel Qualität. Deshalb bin ich guter Dinge, dass es zu einem erfolgreichen Abschneiden reichen kann. Jeder muss sich von Beginn an reinknien", sagt Mario Albert.

Die personelle Situation sieht bei den Gästen von Coach Erkan Kara, der zu seiner aktiven Zeit selbst jahrelang für Ettmannsdorf auflief und den Verein daher bestens kennt, nicht viel anders aus: Burglengenfeld muss verletzungs-, krankheits-, berufs- und urlaubsbedingt auf einige Akteure verzichten. Dem ASV fehlen im Derby somit Niklas Scheuerer, Frederic Schüll, Niklas Jürss, Fernando Rösler sowie Samuel Fischer. „Weil wir nur ein sehr kleiner Kreis waren, war auch die Trainingswoche nicht optimal“, erklärt Kara. „Diese Situation müssen wir jetzt annehmen. Die Jungs, die bislang noch nicht so viele Einsatzzeiten hatten, müssen in die Presche springen.“

Der ASV-Coach zeigt sich überzeugt, dass dennoch genug Qualität in seiner Mannschaft stecken werde. Kara habe „großes Vertrauen“ in seinen Kader. „Wir werden uns trotz der Ausfälle nicht verstecken. Wir wollen selbstbewusst auftreten und unsere Stärken auf den Platz bringen.“

Dennoch warnt Burglengenfelds Trainer auch vor der Qualität der Gastgeber, schließlich spiele der SV Schwandorf-Ettmannsdorf bislang unter seinen Verhältnissen. „Da kann man Woche für Woche darauf warten, dass sie den Schalter umlegen werden“, sagt Kara. „Und so ein Derby kann immer beflügeln.“ Burglengenfeld müsse in Ettmannsdorf deshalb 90 Minuten lang ackern, denn das Ziel ist für Kara klar: Der ASV muss etwas Zählbares aus dem Landkreisduell mit nach Hause nehmen. Schließlich hatten es die Burglengenfelder trotz oftmals ansprechenden Leistungen in den letzten Wochen immer wieder verpasst, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. „Ein wenig Druck ist immer gut, um hochkonzentriert zu sein“, meint Kara.

ah/sho/bjs



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