„Brand“ in Tiefenbach

Drei Feuerwehren aus zwei Landkreisen schickten ihre Jugend in herausfordernde Übung

18.09.2023 | Stand 18.09.2023, 17:00 Uhr
Agnes Feuerer

Die „Verletzten“ und die „unter Schock stehenden Personen“ wurden von FF-Jugend erstversorgt, betreut und dann dem Rettungsdienst übergeben. Foto: Agnes Feuerer

Als sich am Freitagnachmittag plötzlich Feuerwehreinsatzfahrzeuge auf den Weg nach Tiefenbach machten, waren einige Anwohner sicher verwirrt. Denn eine Rauchsäule war weit und breit nicht zu sehen. Die Auflösung des Rätsels kam schnell: Es handelte sich um ein Übung der Jugendfeuerwehren aus Nittenau, Bodenstein und Dieberg.

Die FF Nittenau hatte ihre Jugendgruppe zu einer 24-Stunden-Übung eingeladen, und in einem dieser dafür erarbeiteten Szenarien wurde der Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Tiefenbach angenommen.

Die ersten an der Einsatzstelle waren die Jugendlichen aus Bodenstein. Sie hatten eine sehr wichtige Aufgabe, denn sie mussten die Wasserversorgung vom nahe gelegenen Regen sicherstellen. Sie begannen sofort damit, die Tragkraftspritze in Position zu bringen und Schläuche auszurollen.

Als Erstes ging es um die Wasserversorgung

Mittlerweile waren auch schon die Jugendwehren aus Dieberg und Nittenau eingetroffen. Die FF Nittenau begann sofort damit, einen Oberflurhydranten zu öffnen, damit auch hier das Wasser entnommen werden konnte.

Gleich nachdem die Wasserversorgung stand, begannen die Feuerwehren aus Nittenau und Dieberg mit der Brandbekämpfung. Auch die Drehleiter der FF Nittenau war im Einsatz. Im Ernstfall wäre sie eine große Erleichterung für die Einsatzkräfte gewesen, da man mit ihr einen gezielten Löschangriff von oben starten könnte.

Bei dieser Übung waren auch „Verletzte“ zu beklagen. Deshalb waren der First Responder, die BRK-Bereitschaft Nittenau und die Malteser aus Wald mit einem Rettungswagen und ihrem Führungsfahrzeug vor Ort. Sie versorgten mit ihrem Nachwuchs vier Personen, die allesamt „Verbrennungen zweiten und dritten Grades“ erlitten hatten und unter Schock standen. Eine Person war bewusstlos, sie musste in die stabile Seitenlage gebracht und ständig überwacht werden.

Statisten spielten ihre Rollen famos

Die Statisten waren sehr gut geschminkt worden. Auch spielten sie ihre Panik und ihre Sorgen, zum Beispiel um die Hühner, sehr realitätsnah.

Ausgesucht worden war dieser Ort vor allem wegen der Nähe zum Landkreis Cham. Nur wenige Hundert Meter weiter befindet sich die Landkreisgrenze. Der Besitzer des Anwesens Thomas Posl betonte, er habe gerne „Ja“ gesagt, als die Feuerwehr Nittenau auf ihn zukam und fragte, ob er sein Anwesen für diese Übung zur Verfügung stellen würde. Die Lage sei für eine Landkreis-übergreifende Übung ideal. So könne man sehen, wie es in einem Ernstfall ablaufen würde und wo es noch Schwachstellen gäbe, hieß es. Posl sieht das genau so: Es sei immer gut zu wissen, dass im Ernstfall alle wüssten, wo sie hinlangen müssten.

Neben dem zuständigen Kreisbrandmeister Patrick Allen, der die Übung von Anfang an befürwortet und für sehr gut befunden hatte, war auch der Kreisbrandmeister Norbert Mezei vom Nachbarlandkreis anwesend. Auch er war begeistert von der Idee, eine Landkreisübergreifende Jugendübung zu veranstalten.

Positives Fazit der beiden Kreisbrandmeister

Feuer oder auch andere Einsatzgeschehen würden doch nicht vor den Grenzen Halt machen, betonte Mezej. Es sei immer gut, wenn die Zusammenarbeit durch regelmäßige Übungen gefestigt werde. Auch die Jugend solle so früh wie möglich an übergreifende Ereignisse vorbereitet werden.

Die beiden Kreisbrandmeister zogen ein positives Fazit. Die Übung habe gezeigt, welch guten Ausbildungsstand die Jugendlichen auf beiden Seiten hätten. Sie wünschten sich, dass man auch weiterhin so gut zusammenarbeite.