Aktive zogen Bilanz
Einsatz bei den Eckart-Werken in Wackersdorf war für Feuerwehr besonders fordernd

25.11.2024 | Stand 25.11.2024, 17:00 Uhr |
Max Schmid

Der Feuerwehrverein ehrte treue Mitglieder für 25- bis 70-jährige Zugehörigkeit zur FF Wackersdorf Foto: Max Schmid

Die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wackersdorf im Gerätehaus war geprägt vom 150. Jubiläum, das im kommenden Jahr gefeiert wird, aber auch von einem der schwierigsten Einsätze der Wehr bei den Eckart-Werken im Industriegebiet.

Vorsitzender Florian Krettner begrüßte neben stellvertretendem Landrat Jakob Scharf und Bürgermeister Thomas Falter auch die Führungsspitze der Landkreisfeuerwehr mit Kreisbrandrat Christian Demleitner und Kreisbrandmeister Heiner Seltl, dazu Ehrenkreisbrandmeister Siegfried Hammerer und Ehrenvorsitzenden Alfred Jäger.

Besucherrekord beim Sommerfest verzeichnet



Krettner berichtete von der Teilnahem an vielen Veranstaltungen wie Johannisfeuer, Volkstrauertag oder Volksfest. Im Vorfeld des eigenen Jubiläums habe man sich heuer an zahlreichen Feuerwehrgründungsfesten beteiligt. Dabei konnte man die eigene Wehr und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit präsentieren. Beim Sommerfest im Hof des Gerätehauses wurde heuer aufgrund des guten Wetters ein Besucherrekord verzeichnet.

Im Bereich der Digitalisierung habe man große Fortschritte gemacht und damit die Arbeitsprozesse im Feuerwehrverein verbessert, so Krettner weiter. Der Vorsitzende kündigte für 2025 eine Klausurtagung an, bei der es in erster Linie um Mitgliederwerbung und künftige Ausrichtung der FF Wackersdorf gehen werde. Auch das anstehende Jubiläum werde dabei wesentlicher Bestandteil ein.

Im nächsten Jahr wird 150. Jubiläum gefeiert



Vorsitzender Florian Krettner verwies in diesem Zusammenhang auf Veranstaltungen im Vorfeld des Gründungsfests wie das Festmutter-, Schirmherrn- und Patenvereinsbitten bei der FF Rauberweiherhaus. Zum Jubiläum sei ein Festkalender für 2025 produziert worden, der die Festdamen und die Festmutter Annalena Krettner zeige und nun für 14 Euro zum Verkauf angeboten werde. Sein Dank galt seinem Vater Hans Krettner, der die Festleitung übernommen hat, aber auch allen Helfern sowie der Gemeinde für die dauerhafte Unterstützung der Wehr.

Kommandant Jochen Sander gab einen Einblick in das Übungs- und Einsatzgeschehen der Wehren beider Wachen. In Wache I am Marktplatz gebe es aktuell 50 Aktive, denen sechs Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stehen. In der Wache II im Industriegebiet stehen weitere 45 Aktive aus unterschiedlichen Firmen und sechs Feuerwehrleute von der FF Altenschwand zur Verfügung, die im Bedarfsfall ausrücken. Die Zahl der Einsätze bezifferte Sander in Wache I auf rund 150 und in Wache II auf 34. Die Ursachen seien unterschiedlicher Natur und reichten vom Brand in Gebäuden und Industrieanlagen bis hin zu technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Türöffnungen oder der Beseitigung von Sturmschäden.

Die Einsätze wurden nicht nur im Bereich der Gemeinde Wackersdorf, sondern auch auf der B 85, der A 93 und in Nachbarkommunen abgearbeitet. Kommandant Jochen Sander würdigte alle aktiven Feuerwehrleute, insbesondere beim Großschadenereignis bei den Eckart-Werken hätten die Einsatzkräfte alles gegeben, seien aber auch an ihre Grenzen gestoßen. Bei der Explosion sei zum Glück niemand ernsthaft verletzt worden. Sander informierte, dass die Gemeinde ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug als Ersatz für ein Fahrzeug Baujahr 1996 beschaffen werde.

Wehr hat eine wichtige soziale Funktion



Jugendwart Fabian Sander berichtete von der Christbaumsammelaktion, dem Kauf eines neuen Mannschaftszeltes, der Teilnahme an Übungen und am Kreisjugendzeltlager sowie der Beteiligung des Nachwuchses an der Bayerischen Jugendleistungsprüfung und dem Wissenstest.

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Stellvertretender Landrat Jakob Scharf bescheinigte der Wehr, dass sie neben den Pflichtaufgaben auch ihre soziale Funktion in der Gemeinde bestens erfülle. Nachbarschaftshilfe sei auf dem Land noch selbstverständlich, aber es werde immer schwieriger, junge Leute für den aktiven Feuerwehrdienst zu begeistern. Scharf rief dazu auf, das Miteinander in der Gesellschaft wieder besser zu pflegen, ohne Rücksicht auf Geschlecht, Rasse oder Religion.

Bürgermeister Thomas Falter wartete mit zwei freudigen Überraschungen auf. Das neue Einsatzfahrzeug HLF 20 werde voraussichtlich Ende 2025 geliefert, und die Gemeinde werde im Frühjahr die Stelle eines hauptberuflichen Gerätewarts ausschreiben, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen. Falter sagte, dass er die Schirmherrschaft für das Jubiläum sehr gerne übernommen habe und dankte allen Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft.

Kreisbrandrat Christian Demleitner dankte insbesondere den Arbeitgebern der Aktiven für deren Verständnis beim Ausrücken ihrer Mitarbeiter. Unter Leitung von Bürgermeister Thomas Falter wurde Christoph Reiser zum neuen Schriftführer gewählt.

Diese Mitglieder des Feuerwehrvereins wurden für langjährige Treue geehrt:

25 Jahre: Karl Bäuml, Reinhard Bösl, Manfred Brandl, Gerhard Dechant, Ernst Dirmeier, Peter Ehrenstraßer, Alfred Eicher, Christian Eichinger, Manfred Felsmann, Stefan Gleixner, Erich Götz, Melanie Heyda, Harald Kaiser, Richard Müller, Joachim Muss, Franz Plößl und Melanie Schammer. – 40 Jahre: Hubert Zaremba. – 50 Jahre: Georg Dobler und Franz Pöschl. – 60 Jahre: Peter Andermann und Johann Schmid. – 70 Jahre: Ausgezeichnet wurden Josef Kiener, Albert Simbeck und Albert Urban.

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