Unter dem Motto „Nie wieder Krieg und Faschismus“ stand heuer der bundesweite Antikriegstag, der alljährlich am 1. September von den Gewerkschaften und Friedensgruppen organisiert wird. Unter Federführung des SPD-Kreisverbandes, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Deutschen Friedensgesellschaft trafen dazu zahlreiche Menschen zu einer Feierstunde auf dem KZ-Gedenkfriedhof auf dem Plattenberg zusammen. Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Sachsen und Thürigen, bei der hohe Werten für die AfD erwartet wurden, nahm auch Uschi Maxim vom Schwandorfer Bündnis gegen Rechtsextremismus an der Veranstaltung teil.
Der ehemalige Landtagsabgeordnete Franz Schindler (SPD) erinnerte in seinen einführenden Worten an den Beginn des zweiten Weltkrieges vor genau 85 Jahren. Es gebe nicht mehr viele Zeitzeugen, die von den Gräueln jener Zeit erzählen könnten. Umso wichtiger sei es, der heutigen und folgenden Generationen davon zu berichten, wie alles begonnen habe und warum es nicht gelungen sei, den verhängnisvollen Lauf einer 100-jährigen Geschichte zu stoppen. Er warnte vor denjenigen, die heute meinten, es liefe alles falsch und die für Veränderungen selbst vor Gewalt nicht zurückschreckten. „Der Friede hängst nicht am seidenen Faden, der ist schon gerissen“, so Schindler.
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Als Hauptredner konnten die Veranstalter den evangelischen Pfarrer Gerhard Beck gewinnen, der darauf verwies, dass er aus einer sehr pazifistischen Familie stamme, in der sogar Wasserpistolen für ihn und seine Brüder verpönt waren. Ausführlich beleuchtete er jene Stellen der Bibel, die immer wieder die Sehnsucht der Menschen nach Frieden betonten. Bestes Beispiel sei die Stelle im Vaterunser „und erlöse und von dem Bösen“. Kriege werde es solange geben, wie der Mensch nicht in der Lage sei, Wut und Aggression in den Griff zu bekommen. Umso wichtiger sei es, über Krieg zu reden und Visionen für den Frieden zu entwickeln. Nur wenn Güte und Gerechtigkeit in Einklang zu bringen seien, eröffne dies Wege zur Versöhnung.
In ihren Redebeiträgen betonten auch 2. Bürgermeisterin Margit Reichl (CSU), DGB-Kreisvorsitzender Tom Hiltl und Willi Rester, Bezirkssprecher der Friedensbewegung, die Bedeutung einer offenen und vielfältigen Gesellschaft sowie das Eintreten für Freiheit und soziale Gerechtigkeit.
Uschi Maxim warnte vor allem davor, vermeintliche Unzulänglichkeiten des Staates oder der Regierung durch Protestwahlen zu bestrafen. „Wir wissen, was dabei herauskommt“, sagte sie deutlich und schloss mit einem Zitat von Abraham Lincoln: „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wir am Ende beides verlieren.“ Mit den passenden Titeln wie etwa „Blowin’ in the Wind“ (Bob Dylan) trugen Hans Deml und Tochter Anna musikalisch zum Gelingen der Feierstunde bei.
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