Nicht nur viele Bürger in Winklarn, sondern auch Bewohner der Nachbargemeinden sorgen sich wegen des geplanten Baus von zehn Windrädern im Frauenstein-Waldgebiet. Sie fordern umfassende Informationen über das Projekt mit allen Details, sei es Bau, Betrieb oder auch Rückbau.
Der neu gegründete Verein „Bürgerforum zum Erhalt des Mittelgebirgszuges Frauenstein im Markt Winklarn“ hat sich nun dieser Thematik angenommen. Die Initiatoren betonen, dass sie keineswegs Windenergiegegner seien. Sie seien aber gegen Windräder in diesem sensiblen, zusammenhängenden Waldgebiet.
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Innerhalb von vier Wochen traten fast 150 Personen dem Verein bei. Mehr als 80 Mitglieder folgten der Einladung zur ersten Versammlung. Dabei präsentierten die Vorstandsmitglieder den Teilnehmern ihre Recherchen. Sie zeigten, welche Auswirkungen und Folgen der Windradbau ihrer Ansicht nach haben könne. So verwiesen sie beispielsweise auf Sprengungen, die Trinkwasserquellen gefährden könnten. Dies gelte auch, wenn Gefahrstoffe wie Öl auslaufen sollten.
Für den Bau eines Windrads seien laut Vereinsführung 5500 Tonnen Beton erforderlich. Zudem müssten Zufahrtswege für rund 250 Betonmischer angelegt werden, was großflächige Rodungen nötig mache.
An Brand bei Altenschneeberg erinnert
Ebenso führten die Referenten die mögliche Gefahr eines Windrad-Brandes an. Die Folgen eines Feuers in diesem Waldgebiet seien nicht auszudenken, meinten sie. Dazu riefen die Referenten den Waldbrand 2023 bei Altenschneeberg im Landkreis Cham in Erinnerung. Laut Berichten seien enorme Anstrengungen für die Löscharbeiten nötig gewesen – obwohl das Feuer ein relativ kleines Ausmaß hatte.
Hinzu kämen nach Angaben der Referenten die Themen Schattenschlag, Eiswurf sowie mögliche Schäden durch Infraschall und die notwendigen Einschlagschneisen im Wald. Die Vereinsgründer beklagten, durch die Zerstörung der Landschaft ginge das Naherholungsgebiet mit Flora und Fauna teilweise verloren.
Von Problemen sprachen sie ferner im Zusammenhang mit einem Rückbau der Anlagen. Dazu gehörten die Wiederherstellung des Waldbodens sowie die Entsorgung des Windrades und der Fundamente. „Wohin mit diesen Mengen Beton?“, so die Frage der Redner. Und auch hohe Kosten gaben sie zu bedenken. Sie beklagten, dass der Projektant zu diesem Problem nicht transparent genug informiere. Kritik geäußert wurde auch an den Verpächtern.
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Die Veranstaltung beschloss der Winklarner Ehrenbürger Johann Bock, der über die Bedeutung und Sensibilität des Trinkwassergebiets sprach. Wegen des großen Interesses wird es am 25. Februar um 19.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus eine öffentliche Bürgerversammlung geben, nicht nur für die Grundstückseigentümer. Dabei sollen die Vertreter von Wind 18 Rede und Antwort stehen.
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