Keine Pause für die Schauspieler
Festspielverein probte eifrig für die Nittenauer Geisterwanderung

29.08.2024 | Stand 29.08.2024, 17:00 Uhr |

Die Hexen geben sich verführerisch: Manuela Schuierer bezirzt bei der Probe Arnold Pöppl jun.. Fotos: Pöschl

„Nach dem Theater ist vor dem Theater“, sagt Albert Meierhofer. Der Vorsitzende des Theater- und Festspielvereins Nittenau weiß, wovon er spricht, denn er und seine Kollegen probten kurz nach der letzten Aufführung des „Stoapfälzer Brandner Kaspars“ schon wieder intensiv für ihr Traditionsstück, die Geisterwanderung.

Das in der Region und weit darüber hinaus bekannte Festspiel erfreut sich auch heuer wieder großer Beliebtheit: Die Premiere am Samstag ist bereits ausverkauft. Für die beiden weiteren Vorstellungen am Samstag, 7. September, und Samstag, 14. September, gibt es aber noch Restkarten – eine Gelegenheit, die sich Theaterfans nicht entgehen lassen sollten.

Treue Darstellerinnen

Um dem Publikum spannende Unterhaltung zu bieten, proben die 55 Schauspieler stets fleißig. Christina Fink, die seit 2018 Regie führt, kennt „ihre“ Darsteller mit ihren Stärken und Schwächen gut, denn viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten mit von der Partie. Zu den Schauspielern, die am längsten mitwirken, gehören Gerdi Wolf, die die Windsbraut verkörpert, und Roswitha Schmidhuber, die die Schlossherrin in Stefling spielt. Die zwei Frauen kamen in den 1980er Jahren zum Festspielverein, als die Handballerdamen gefragt wurden, ob sie gern Hexen spielen würden. „Die beiden gehören zum Urgestein des Festspielvereins“, sagt Fink.

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Weil die Szenen der Geisterwanderung an verschiedenen Orten spielen – in Hof am Regen, Stefling und Stockenfels – proben die jeweiligen Schauspielergruppen auch separat. Insgesamt, so erklärt Fink, habe man vor der Premiere fünf Probentermine angesetzt – und vor jeder weiteren Aufführung werde nochmals eine Generalprobe abgehalten. Rund 35 Seiten umfasst das Textheft der Regisseurin. Welcher der Schauspieler am meisten Text auswendig lernen müsse, lasse sich schwer sagen – aber vermutlich sei es Gerd Habermeier, der den Kastellan von Stockenfels verkörpert, meint Fink.

Zumindest teilweise könne sie mittlerweile die Texte selbst auswendig, sagt Fink. Im Notfall ist sie auch gern selbst als Darstellerin im Einsatz. „Wenn mal jemand ausfällt, bin ich in der Vergangenheit auch schon hin und wieder als Hexe eingesprungen“, erzählt sie. Kein Wunder, denn Hexen spielen in der Geisterwanderung eine wichtige Rolle, wovon man sich bei den Proben bereits überzeugen konnte: Umgeben von den alten Gemäuern, ließen sie ihr Geschrei hören – und bewaffnet mit Reisigbesen und hölzernen Mistgabeln, trieben sie ihr Unwesen und bereiteten sich auf ihren ersten wilden Tanz bei der Premiere am 31. August vor.

Ob die Hexen es im Lauf der Geisterwanderung schaffen werden, die Seelen zweier Patres zu gewinnen, sei an dieser Stelle nicht verraten.

Das müssen die Besucher des Festspiels selbst herausfinden.

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Die Spielstätten werden sich die Zuschauer buchstäblich selbst „erwandern“: Sie legen im Lauf des Abends rund fünf Kilometer zu Fuß zurück. Zur gemeinsamen Abfahrt mittels Busshuttle treffen sie sich am Tag der Aufführung jeweils um 18.15 Uhr am Marktplatz in Nittenau. Von hier aus geht es zur Spielstätte in Hof am Regen.

Cateringteam steht bereit

Nach dem ersten Akt machen sich die Geisterwanderer auf nach Stefling. Dort erwartet sie bereits das Cateringteam des Festspielvereins. Nach der ersten Wanderung können sie sich im Schlosshof unter anderem mit Geisterbier stärken.

Danach geht es weiter Richtung Stockenfels, wo die Geisterwanderer vom Kastellan der Burg erwartet werden. Nach einem kurzen Marsch nach Neuhaus besteht die Möglichkeit, im Gasthaus Fuchs einzukehren. Shuttlebusse bringen die Zuschauer am Ende des Abends wieder zurück nach Nittenau.

Karten für die Vorstellungen der Geisterwanderung am 7. und 14. November gibt es bei www.ok-ticket.de.

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