Vorstand wiedergewählt
Gewerkschafter fordern in Schwandorf: Die Bahn soll wieder verlässlich werden

14.10.2024 | Stand 14.10.2024, 5:00 Uhr |
Dietmar Zwick

Sie standen im Mittelpunkt: Der neue Vorstand mit Petros Kordas, Josef Paintner, Bettina Fischer und Andreas Forster mit stellvertretendem Bezirksvorsitzenden Michael Weberschock (v. l.) sowie die Geehrten Ludwig Eger, Johann Knorr und Herrmann Götz (v. r.). Foto: Dietmar Zwick

Bei der Versammlung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Ortsgruppe Schwandorf/Weiden, die am Freitag im Gasthof Schmidt-Bräu stattfand, ging es nicht nur um die Neuwahl des Vorstands. Es ging auch um den Zustand der Bahn. Dieser müsse sich unbedingt wieder verbessern, so die klare Botschaft.

Von 270 Wahlberechtigten (22 mehr als im Vorjahr) hatten sich knapp zehn Prozent eingefunden. Zum dritten Mal in Folge schenkten sie Vorsitzendem Josef Paintner das Vertrauen.

Bericht über die Generalversammlung in Dresden

Stellvertretender Bezirksvorsitzender Michael Weberschock zeigte sich erfreut über den Besuch und berichtete von der Generalversammlung in Dresden, die alle fünf Jahre stattfindet und auf der heuer ein neuer Vorstand gewählt wurde. Denn: Claus Weselsky ging in Rente, wurde Ehrenvorsitzender und werde auch weiterhin mitmischen, so Weberschock. Weselskys Nachfolger ist Mario Reiß.

Darüber hinaus wurden in Dresden drei Leitanträge beschlossen. Einer zeigt laut Weberschock, dass die GDL nun auch mehr in der politischen Schiene aktiv werden will, denn bei der Bahn laufe es derzeit nicht rund. Weberschock sprach von einem Trauerspiel.

Klare Forderungen – und harte Kritik

Die GDL setze sich daher für eine Bahnreform 2.0 ein, die das Eisenbahnsystem stärke und eine Rückkehr zu guten Arbeitsbedingungen sowie zukunftsfähigen Jobs für alle Eisenbahner sowie eine funktionierende Infrastruktur beinhalte. Die Eisenbahn solle als „Herzstück der Mobilität“ wieder zu einem „verlässlichen Verkehrsträger“ werden, betonte Weberschock.

Harte Kritik übte er in diesem Zusammenhang am Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Gero Hocker. Mit dem FDP-Politiker gehe es „total in die falsche Richtung“.

Ein zweiter Leitantrag hat eine Stärkung des Ehrenamts in der GDL zum Ziel. Die Ehrenamtspauschale von derzeit 840 Euro im Jahr soll erhöht werden. Im dritten Leitantrag sollen die Sozialpartnerschaften zeitgemäß ausgestaltet werden. Die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmern und Gewerkschaften solle auf Augenhöhe stattfinden, was bei der Bahn derzeit nicht der Fall sei, so Weberschock.

Ferner sollen die Mitgliedsbeiträge für Aktive von 0,7 auf 0,9 Prozent des Bruttolohns angehoben werden und für Passive von 0,5 auf 0,6 Prozent. Azubis zahlen 0,3 Prozent.

Wie gibt es wieder mehr Sicherheit?

Ein großes Thema, so Weberschock weiter, sei aktuell auch die Sicherheit im Zug, sowohl für die Fahrgäste, als auch die Mitarbeiter. Wie könne man die Sicherheit auf Bahnhöfen verbessern? Durch mehr Bodycams oder mehr Bundespolizei? Die Umsetzung sei schwer, und wer übernehme die Kosten?, fragte Weberschock.

Aus dem Bericht von Josef Paintner ging hervor, dass er unter anderem an EBV-Sitzungen teilnahm, Rechtsschutzfälle bearbeitete und Mitglieder bei Anträgen von Fairnessplan unterstützte. Zudem verwies er auf die Weihnachtsfeier am 30. November in Weiden.

Zügige Neuwahlen und Ehrungen

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands erfolgte die zügige, weil gut vorbereitete, Neuwahl. Das Ergebnis: Vorsitzender: Josef Paintner; Stellvertreterin: Bettina Fischer; Kassier: Petros Kordas; Stellvertreter: Michael Wittmann; Schriftführer: Andreas Forster

Weitere Posten: Frauenvertretung: Ines Hahn; Seniorenvertreter Weiden: Robert Dietrich; Seniorenvertreter Schwandorf: Siegfried Krettner; Vertrauensperson Zugbegleiter: Sandra Lehner; Vertrauensperson Weiden: Johann Fröhlich; Vertrauensperson Infrastruktur: Thomas Streit; Vertrauensperson Alex/Oberpfalzbahn: Tobias Reisky; Vertrauensperson Waldbahn: Miriam Buchinger; Vertrauensperson Bayreuth: Stefan Gmelch; Kassenprüfer: Michael Wittmann, Siegfried Krettner und Robert Dietrich

Darüber hinaus wurden Herrmann Götz für 60 Jahre und Ludwig Eger für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Seit 1981 ist Johann Knorr im Vorstand tätig. Dafür wurde er nun zum Ehrenmitglied ernannt.

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