Informatik und Zukunftstechnologie sind für die Gregor-von-Scherr-Schule (GvS) schon lange keine Fremdwörter mehr. Bereits seit Jahren sei die Realschule mit WLAN ausgestattet, Unterricht mit digitalen Hilfsmitteln sei längst alltäglich. Greenscreen, 3D-Drucker und VR-Brillen hätten Einzug in die Schule gehalten.
Im September wurde die GvS dafür als eine von 50 Schulen aus ganz Bayern als „Profilschule Informatik und Zukunftstechnologien“ durch Kultusminister Michael Piazolo ausgezeichnet, teilte die Realschule unlängst mit. In seiner Begrüßung betonte Piazolo: „Wir sind heute schon tagtäglich von Robotik, KI und smarten Technologien umgeben. Diese Themen werden auch unsere Zukunft bestimmen.“ Er sei „begeistert über das, was unsere Schulen in diesem Bereich schon heute alles auf die Beine stellen.“
Die Profilschulen werden unterstützt durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). Christof Prechtl, stellvertretender vbw-Hauptgeschäftsführer, betonte bei der Preisverleihung, dass es für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wichtiger denn je sei, bei den Zukunftstechnologien international auf Augenhöhe zu bleiben. Er wünschte sich, dass die Schulen sich den Elan erhalten, den Sie bisher gezeigt haben. Außerdem sollten sie auf Teamarbeit setzen und ihr Konzept weitertragen, damit alle davon profitieren.
International mithalten bei der Nutzung von neuen Technologien
In seinem Vortrag über KI schilderte Patrick Glauner vom Lehrstuhl für künstliche Intelligenz an der TH Deggendorf die Chancen der Technik, ließ aber auch mögliche Risiken, die sich durch das Zaudern in Europa anbahnen, nicht außer Acht. Auch wenn ChatGPT seit Ende 2022 in aller Munde sei, gebe es KI bereits seit den 1950er Jahren. Dabei geht es in erster Linie darum, menschliches Entscheidungsverhalten schneller, günstiger und sicherer zu gestalten.
In seinen Augen werde es auch in Zukunft nicht um einen Widerstreit Mensch gegen Maschine, sondern eher um Menschen mit Maschinenunterstützung gegen Menschen ohne Unterstützung gehen. Daher sei es essenziell, dass die Schulen die KI zum Thema machen und die Schüler mit guter Bildung auf den Einsatz von KI und ChatGPT vorbereitet werden.
Er verwendete erklärend die Analogie zum Taschenrechner, dessen Einsatz früher verteufelt wurde. Doch nur, wer Mathematik beherrsche und die Inhalte verstehe, könne einen Taschenrechner gut und sinnvoll nutzen. Glauner sieht den Einsatz von KI als Chance zur Effizienzsteigerung und gab den Zuhörern aus den Schulen, aus der Wirtschaft und dem Ministerium mit auf den Weg: „Wenn wir KI verbieten, bilden wir unsere Schüler für die Arbeitslosigkeit aus. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Sie als Profilschule haben. Das ist der Anfang einer großen Veränderung.“
Schulen werden drei Jahre von Fachbeirat begleitet
Die Schulen erhalten das Prädikat „Profilschule für Informatik und Zukunftstechnologien“ für drei Jahre und werden in dieser Zeit von einem Fachbeirat aus Wissenschaft und Wirtschaft begleitet. Die Lehrkräfte erhalten ein maßgeschneidertes Fortbildungs- und Vernetzungsangebot durch die ALP Dillingen.
Dabei wird die Realschule Neunburg von Patrick Glauner und der TH Deggendorf unterstützt. Ein erstes Treffen ist bereits in die Wege geleitet. Insgesamt erhielten 50 Schulen verschiedener Ausrichtung die Auszeichnung: sechs Förderschulen, sieben Grundschulen, sieben Mittelschulen, neun Realschulen, neun Gymnasien, vier FOS/BOS und acht Berufliche Schulen.
Ziele des Projekts
Wettbewerbsfähig bleiben: Schüler sollen im internationalen Vergleich gut ausgebildet sein.
KI und CHatGPT: Sie werden im Berufsleben Einzug halten. Die Jugendlichen sollen auf deren Einsatz gut vorbereitet werden.
Smarte Technologien: Sie sind bereits in vielen Lebensbereichen im Einsatz. Die Projektschulen wollen den Umgang damit für die Schüler alltäglich machen.
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