Die Kunstakademie Die Burg schrieb bereits zum 19. Mal einen internationalen Wettbewerb in den zwei Kunstrichtungen Art Brut (Werke zum Beispiel von psychisch erkrankten Künstlern) sowie Kunst von Jedermann-Künstlern (wie Hobbykünstlern) mit naiven Kunstwerken aus. Das Motto in diesem Jahr war „Kunst für alle“.
Nach der Ausschreibungsfrist wurden wieder mehr als 550 Bildwerke, Skulpturen, Keramikgeschirr und Holzmöbel auf der Kaiser- und Herzogsburg in Burglengenfeld vom Sozialwerk Heuser ausgestellt und von einer Jury bewertet. Die im Jahr 1998 auf der Burg Lengenfeld eröffnete Akademie hat seit dieser Zeit viel Anerkennung erreicht. Die künstlerische Leiterin Irene Heuser hat bereits hohe Anerkennung für ihr Projekt erhalten.
Irene Heuser begrüßte die Jurymitglieder mit der Feststellung, Kunsterkenntnis sei immer zugleich Selbsterkenntnis. „Im betrachteten Werk begegnen wir uns selbst auf eine sonst kaum mögliche Weise“. Als ein bekanntes Beispiel nannte sie die Art Basel. Sie mache die Kunstwelt erlebbar und sei deshalb so erfolgreich. Irene Heuser möchte auf der Kaiser- und Herzogsburg in Burglengenfeld ebenfalls Kunst in den öffentlichen Raum bringen. Dadurch sei die ganze Burg zu einer avantgardistischen Ausstellungsbühne geworden.
Mensch bleibt im Mittelpunkt der Kunst
„Es ist immer wieder beeindruckend, durch die Vielfältigkeit, durch das breite Spektrum der künstlerischen Darstellungsformen, wie mit Kreide, Tusche oder Malfarben die Bildwerke entstehen. Der Mensch bleibt so gesehen auch in der noch so abstrakten Kunst im Mittelpunkt der Arbeit“, so Irene Heuser.
Die Jury setzte sich zusammen aus Ingo Kunz (Technischer Leiter), Norbert Buhl, (früher Gutachter am Landgericht Amberg), Eva Fischer (Kunsttherapeutin), Josef Paul (Lehrer a.D. Gymnasium), Claudia Schmitt (Unternehmerin), Kathrin Hüttner-Kunz (Medizinpädagogin/Lehrkraft), Sigrid Ulwer-Paul (Rektorin a.D.), Tobias Krämer (Qualitätsmanager), Christoph Schüch (Kunsttherapeut), Irene Heuser (Initiatorin und Leiterin der Akademie), Robert Wutz (2. Bürgermeister der Stadt Teublitz), Bianca Härtl (Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung im Städtedreieck), Rainer Härtl (Geschäftsführer BWK Schwandorf) und Regina Günther (Heimleitung).
Vernissage am 26. Juli
Für alle Juroren gab es viel zu tun, um die Werke der Künstler im Alter von zwölf bis 93Jahren zu bewerten. Die Einreichungen kamen aus der ganzen Bundesrepublik sowie aus Frankreich, Ungarn, Italien, Ukraine, Russland, Serbien, Rumänien und Polen. Nach der Bewertung werden die Kunstwerke nun auf der Kaiser- und Herzogsburg ausgestellt und dort von Irene Heuser in mühevoller Kleinarbeit in Szene gesetzt.
Präsentiert werden die prämierten Werke in einer Vernissage am 26. Juli ab 11 Uhr im historischen Ensemble der 1200-jährigen Kaiser- und Herzogsburg in Burglengenfeld unter dem Motto „Kunst auf Bayerns Burgen“. Die Bildwerke werden an der 500 Meter langen historischen Burgmauer sowie in den historischen Räumen im Zehrgaden ausgestellt, auch der Palas bietet Platz sowie das Hundertwasser Haus, um ausgewählte Bildwerke zu betrachten.
Als Attraktion wird der Burgkastellan über einen abenteuerlichen Ritt von Herzog Ottheinrich ins Land der Polen im Winter 1536/1537 berichten. Die Pantomimengruppe der Burg schlüpft in Gewandungen der damaligen Burgbesitzer. Die Bevölkerung sowie alle, die an Kunst interessiert sind, sind eingeladen.
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