Geschichte einer Gemeinde
Jubiläumsausstellung zur 850-Jahr-Feier von Stulln eröffnet – Weiteres Programm im September und Oktober

06.08.2024 | Stand 07.08.2024, 10:27 Uhr |
Edgar Pielmeier

Bei seiner Eröffnungsrede bedankte sich Bürgermeister Hans Prechtl (l.) bei Vereinen und Ausstellungsleiter Helmut Kramer. Foto: Pielmeier

Die Gemeinde Stulln feiert ihr 850-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Am Sonntag wurde in der Mehrzweckhalle die Ausstellung „850 Jahre Stulln“ eröffnet.

Die Besucher erwartete allerlei Geschichtliches und Interessantes aus Stulln mit noch nie gezeigten Fotos und Exponaten. Das Besondere: Die Stullner Vereine haben in den letzten Wochen in ihren Archiven nach Bildmaterial gesucht und präsentierten nun einen Rückblick auf die Vereinsaktivitäten.

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Es ergibt sich ein Blick auf eine historisch gewachsene Dorfgemeinschaft und die damaligen Akteure in ihrer Zeit. Zusammen mit der Gemeinde tragen diese dreizehn Stullner Vereine die Ausstellung: die Stullner Sänger, der TSV, die Feuerwehr, der Schützenverein, die Faschingsgesellschaft, der Gartenbauverein, der Frauenbund, der Seniorenkreis, der Knappenverein, die Pfarrgemeinde, der CSU-Ortsverband, die Landjugend und die Pavillonfreunde. Bürgermeister Hans Prechtl (CSU) bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei den Vereinen für ihr Engagement und bei Helmut Kramer, der die Leitung der Ausstellung übernommen hatte und das Konzept in Zusammenarbeit mit den Vereinen entwickelt hatte.

Mit dem Gründungsjahr 1875 ist die Feuerwehr der älteste Verein. Der zweitälteste ist die CSU. Sie wurde zwei Jahre nach dem Krieg gegründet und drückt laut Prechtl die Suche der Menschen nach Sicherheit und wirtschaftlichem Aufschwung in dieser Zeit aus. Die 2023 gegründeten „Pavillon Freunde“ sind der jüngste Verein. Sie zeigen, dass der Zusammenschluss in einem Verein auch heute noch attraktiv ist. Der Bergknappenverein verkörpert ein Stück Wirtschaftsgeschichte, denn seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Stulln und Umgebung Flussspat abgebaut. Am 27. Mai1987 endete diese Ära mit der Schließung der letzten Grube.

Hermann Neidl arbeitete selbst noch unter Tage und berichtete lebhaft aus dieser Zeit. Auch an ein besonderes Ereignis wird in der Ausstellung erinnert: Am 14. November 1981 öffnete sich auf dem Gelände der VAW Flußspat-Chemie GmbH ein riesiger Krater mit einem Durchmesser von 50Metern. Gebäude und Eisenbahnwaggons versanken darin. Die Gemeinde präsentierte die Einträge im Goldenen Buch und zeigte damit, wer schon alles in Stulln zu Besuch war. Man erfuhr auch, dass bereits 1957 der erste Kindergarten im Ort eröffnet wurde. Aber auch viele lustige und unterhaltsame Begebenheiten wurden gezeigt und weckten bei so manchem Besucher Erinnerungen. Für das leibliche Wohl sorgte der Seniorenkreis.

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Die Öffnungstage der Ausstellung sind Mittwoch 7. August, von 17 bis 21 Uhr, Sonntag, 11. August, von 10 bis 16Uhr, Mittwoch, 14. August, von 17 bis 21 Uhr, Sonntag, 18.August, von 10 bis 16 Uhr, Mittwoch, 21. August von 17 bis 21Uhr, Samstag, 24. August, von 18 bis 21 Uhr, Sonntag, 25.August, von 10 bis 16 Uhr und Sonntag, 1. September, von 10 bis 16 Uhr. Weitere Veranstaltungen im Zusammenhang mit der 850-Jahr-Feier sind am 17. September der Vortrag von Bürgermeister Prechtl beim Seniorenkreis. Am 12.Oktober der Vortrag von Martin Irl, Verwalter des Holnstein-Archivs zum Grafen von Holnstein, Napoleon und Stulln.


Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war zu lesen, dass sich der Krater auf dem Gelände der VAW Flußspalt-Chemie am 14. November 1957 geöffnet habe. Das ist nicht korrekt – tatsächlich war es der 14. November 1981. Zudem wurde berichtet, dass der Frauenbund für das leibliche Wohl sorgte. Richtig ist, dass der Seniorenkreis diese Aufgabe übernommen hat. Wir haben den Text entsprechend aktualisiert und entschuldigen uns für die Fehler.

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