AK gegen sexuellen Missbrauch
Jubiläumskonzert in Burglengenfeld sagt „Nein zu Gewalt gegen Frauen“

21.11.2023 | Stand 21.11.2023, 15:00 Uhr

Die Mitglieder des Arbeitskreises gegen sexuellen Missbrauch mit der Leiterin Helga Forster (Mitte) Foto: Rainer Fröhlich

Zum 30-jährigen Bestehen des Arbeitskreises gegen sexuellen Missbrauch im Landkreis veranstaltete dieser kürzlich ein Konzert unter dem Motto „Wir sagen nein zu Gewalt gegen Frauen“ im Keller No. 10 in Burglengenfeld.

Mit Beiträgen zu Zielen und Aktivitäten des Arbeitskreises und zum Gedenktag „Nein zu Gewalt“ wurde die Veranstaltung eröffnet. Anschließend spielte die Band „SemmelKnedl-Project“ einen Mix selbst geschriebenen Stücken und Evergreens. Das geht aus einer Mitteilung des Landratsamts hervor.

„Wir sind sehr froh darüber, dass seit fast 30 Jahren alle Stellen im Landkreis, die mit Betroffenen und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, im Arbeitskreis gemeinsam Präventionsarbeit leisten“, sagte Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises. Stellvertretender Landrat Richard Tischler begrüßte die Gäste im bis zum letzten Platz ausgebuchten Keller mit der Bemerkung, dass 30 Jahre Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch und dessen Notwendigkeit wahrlich kein Grund zum Feiern seien. Die Tatsache, dass ein Arbeitskreis 30 Jahre eine kontinuierliche und sehr engagierte Arbeit leiste und eine steigende Zahl an aktiven Mitglieder zählen könne, sei aber sehr wohl ein Grund, stolz zu sein.

Arbeitskreis setzt auf Aufklärung und Information



Karina Pfeiffer, Sozialpädagogin im Bereich Jugendsozialarbeit an der Doktor-Eisenbarth-Mittelschule in Oberviechtach, stellte den Arbeitskreis vor, einen Zusammenschluss von Fachkräften, die an ihren Stellen und in ihren Einrichtungen mit dem Thema sexualisierte Gewalt konfrontiert sind. Es handle sich um Beratungseinrichtungen, staatliche Stellen sowie die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit an den Schulen. „Wir bieten Beratung mit dem Ziel an, sexualisierte Gewalt zu beenden, unterstützen Opfer und deren soziales Umfeld und enttabuisieren dieses Thema durch Aufklärung und Information“, informierte Pfeiffer. An den Arbeitskreis können sich Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Verwandte und Bekannte wenden.

Neben der Vernetzung der einzelnen Stellen und der Unterstützung der Opfer ist nach Mitteilung des Landratsamts die Fortbildung der Fachkräfte zur Thematik sexualisierte Gewalt ein wichtiges Ziel des Arbeitskreises. So wurden etwa mittlerweile 25 Fachtagungen für Fachkräfte des gesamten Landkreises abgehalten. In den vergangenen 30 Jahren wurden auch verschiedene Materialien entwickelt. Diese sollen die Präventionsarbeit vor Ort in den Einrichtungen erleichtern und unterstützen. Beispielhaft ist hierfür das Bilderbuch „Kater Max macht Mut“, das an all Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Landkreis kostenlos verteilt wurde.

Sexualisierte Gewalt: überall und jeden Tag



Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit haben die Mitglieder des Arbeitskreises in den vergangenen 30 Jahren viele verschiedene Veranstaltungen organisiert und so die Thematik in den Fokus gerückt – beispielsweise Elternabende, Kunstausstellungen, Lesungen und Benefizkonzerte. „Bei all unserem Tun geht es uns stets darum, deutlich zu machen, dass sexualisierte Gewalt stattfindet – überall und jeden Tag“, zitierte Pfeiffer das Motto des Arbeitskreises, das er sich zur Gründung gegeben hat.

Die Band SemmelKnedl-Project, sechs Musiker mit Verbundenheit zur bajuwarischen Heimat, gaben mit ihrem Leiter Josef Kowalski an dem Abend auch Raum für entspannende Augenblicke. Die Band, bestehend aus Kristina König am Piano, Thomas Forster an der Trompete, Korbinian Wimmer an Saxophon und Tuba, Josef Spachtholz am Schlagzeug, Lukas Dobmeier am E-Bass und Josef Kowalski an Gitarre und Gesang, zauberte mit ihrer Musik manches Lächeln ins Gesicht der Gäste.