Lange war es still um den Trägerwechsel der Asklepios Klinik Oberviechtach – am Donnerstagnachmittag ist dann die Bombe geplatzt: Die IWG Unternehmensgruppe wird die Übernahme der medizinischen Einrichtung nicht weiter verfolgen.
Die Klinik Oberviechtach bleibt damit Teil der Asklepios Gruppe. Darüber informierte die Asklepios Gruppe in einer Pressemitteilung.
Der Trägerwechsel zur IWG-Unternehmensgruppe war ursprünglich für den 1. April 2023 geplant. Dieser Termin war aber verstrichen, weil der Kreistag bis dahin noch keine Entscheidung zum Vorkaufsrecht des Landkreises Schwandorf getroffen hatte. Nun erfolgt der komplette Rückzug der IWG.
Ausschlaggebend dafür seien laut Mitteilung die immer wieder geäußerten Bedenken gegen den Trägerwechsel. So gab es bei einem Infoabend in Oberviechtach Kritik aus der Bevölkerung. Zuletzt hatte die CSU Oberviechtach eine Resolution für das Krankenhaus in den Stadtrat eingebracht. Die Christsozialen fordern darin den Erhalt der Basis- und Notfallversorgung.
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Durch die geplante Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministeriums sei der Fortbestand der Klinik Oberviechtach mit viel Ungewissheit verbunden, heißt es vonseiten der Asklepios-Pressestelle auf Nachfrage. Dies sei ein weiterer Grund, dass die IWG den Trägerwechsel nicht weiter verfolgen wolle.
Auch die Pläne des Bundesgesundheitsministers, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Krankenhausträgern nur noch in einem Radius von rund 50 Kilometern um ihren jeweiligen Standort erlauben würde, ambulante Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu gründen und zu betreiben, hätten zu dem IWG-Rückzug beigetragen. Neben dem Betrieb der Klinik Oberviechtach selbst sei die Gründung entsprechender MVZ auch weit außerhalb dieses Radius eines der Motive der IWG gewesen, die Trägerschaft der Einrichtung zu übernehmen.
Landrat Thomas Ebeling (CSU) sei laut Asklepios über die Entscheidung der IWG-Unternehmensgruppe informiert worden. IWG-Vorstand Uwe Natter war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.