Das Sterben greift um sich
Kommentar zu „Der Landkreis bangt um seine Wirtshäuser“: Hopfen und Malz verlor’n?

13.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:24 Uhr

Im Landkreis Schwandorf schließen immer mehr Wirtshäuser. Ob wir wollen, oder nicht. Symbolbild: Christoph Schmidt/dpa

Seit vielen Jahren dreht der Begriff „Wirtshaussterben“ in Bayern die Zapfhähne ab. Verhindern konnte die Entwicklung niemand. Und Menschen ins Wirtshaus tragen erst recht nicht.

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Freilich wäre es leicht, den schwarzen Peter der Generation zuzustecken, die nach den Babyboomern kommt, die einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte der Wirtshäuser haben. Aber: Die „Jungen“ sind eben keine „Wirtshaushockl“. Sie haben andere Interessen und pflegen ihre sozialen Kontakte übers Handy, nicht beim Stammtisch.

Dieser Generationenwechsel ist ein ganz normaler Prozess. Warum also überrascht er uns? Wahrscheinlich hängen wir zu sehr an unseren Dorfgaststätten und ihrer vielzitierten Wirtshauskultur, über die sich Bayern so gerne definiert. Weil an ihnen so viele Erinnerungen hängen. Aber sie werden verblassen. Ob es uns schmeckt oder nicht.