Zur Herbst-Sitzung des Kulturförderkreises Schwarzhofen konnte der Vorsitzende, Bürgermeister Maximilian Beer, vor kurzem nicht nur einen harten Kern aktiver Mitstreiter willkommen heißen, sondern auch einige findige junge Damen, die neue Ideen einbringen wollen.
Die Versammlung begann mit einer Überraschung. Beer informierte, dass der Ortsheimatpfleger, langjährige Marktrat und Publizist Alfred Wolfsteiner mit dem Nordgau-Preis für Literatur ausgezeichnet wurde. Dies nahm Beer als Anlass für eine Laudatio und Würdigung der großen Verdienste. „Dies ist eine Ehre auch für den Markt“, versicherte er. Wolfsteiner durfte sich deshalb sogar ins Goldene Buch des Marktes eintragen.
Dann blickte Beer zurück und erinnerte an die Veranstaltungen der letzten Monate. Absolutes Highlight war wieder „Musi is beim Schartenbeck“ mit Rekordbeteiligung und damit verbundenen „leichten Versorgungsengpässen. Man überlegte, ob das Event im nächsten Jahr trotz des Heimatfestes organisiert werden könnte und diskutierte über Details. Ein großer Verlust war die Auflösung des Denkmalpflegevereins am 1. Juli.
Danach ging man über zu den Planungen für die nächsten Veranstaltungen: Am 16. November wird um 16 Uhr in der Pfarrkirche ein Konzert mit „Novemberliedern“ stattfinden mit dem Velten-Ensemble unter Leitung des Nittenauer Stadtpfarrers Holger Kruschina und mit ehemaligen Domspatzen; der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
Zum Senioren-Advent laden Pfarrei und Markt am 1. Dezember in den Pfarrsaal ein. Der Denglarner-Dorfadvent geht am 21. Dezember über die Bühne. Zum Jahresbeginn laden Kirchenchor und Pfarrei am 1. Januar zur Neujahrsandacht in die Pfarrkirche ein. Im März gehen die Theateraufführungen über die Bühne.
Ende April steht dem Markt ein überregionaler Knaller bevor, denn der Berliner Journalist Sebastian Christ will in Schwarzhofen sein neues Buch aus dem Herder-Verlag über Otto Küsel, den „Engel der Polen“ vorstellen. Dafür wird er extra aus der Hauptstadt anreisen.
Küsel lebte lange Jahre in Schwarzhofen, ohne dass jemand über ihn Bescheid wusste. Im KZ Auschwitz war er Häftling Nummer 2; als „Funktionshäftling“ hatte er einige Befugnisse und konnte so vielen Polen helfen oder gar das Leben retten. Am Ende des Kriegs blieb er nach der Rettung und Befreiung durch die Amerikaner aus den Todesmärschen nach Auflösung der Konzentrationslager in Schwarzhofen hängen, heiratete, gründete eine Familie, lebte und arbeitete hier. Recherchen von Studenten und Journalisten brachten über ihn Fakten ans Licht.
Breiten Raum nahmen die Informationen des Bürgermeisters über das Heimatfest ein, das vom 14. bis 17. August über die Bühne gehen wird. Diesmal sind sogar drei Jubiläen zu feiern. Wegen „erschwerender amtlicher Bestimmungen und Regelungen“, sei die Austragung allein durch Zusammenarbeit von FF und SV Schwarzhofen nicht mehr möglich, sagte Beer. Man braucht einen Festwirt, der natürlich einen Gewinn erzielen will, was freilich nicht im Interesse der Vereine liege. Beer stellte das geplante Programm vor. Der genaue Ablauf werde Thema in der Frühjahrssitzung sein. Im April soll eine Bierprobe stattfinden.
gma
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