Hoher Besuch am KZ-Friedhof in Neunburg: Landtagsvizepräsident Karl Freller legte einen Kranz der Stiftung Bayerische Gedenkstätten nieder. Diese hat laut Satzung das Ziel, Gedenkstätten als Orte der Erinnerung und als Lernort für künftige Generationen zu erhalten.
Außerdem soll die Stiftung laut Satzung auch geschichtliche Forschung unterstützen und das Leid der Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten lassen. Erst vor zehn Jahren wurden auch die KZ-Friedhöfe – wie der in Neunburg – in die Stiftung mit aufgenommen.
Nun besuchte Karl Freller, Stiftungsdirektor und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, die Anlage unterhalb des Plattenbergs. Mit dabei waren Landtagsabgeordneter Alexander Flierl (CSU), stellvertretender Landrat Jakob Scharf, Bürgermeister Martin Birner, Heimatpfleger Theo Männer und der wissenschaftliche Mitarbeiter Jascha März.
75 Friedhöfe notariell übernommen
Freller, der selbst familiäre Wurzeln in der Oberpfalz hat, unterstrich die Bedeutung der Gedenkstätten vor Ort. Auch für ihn sei es etwas Besonderes gewesen, die 75 Friedhöfe notariell zu übernehmen. „Wir wollen daher mit unserem Besuch auch zeigen, dass uns die Oberpfalz als solche am Herz liegt und nicht nur die Pflege der Gedenkstätten“, sagte er. Er sprach Männer für seine Dokumentationsarbeit und der Stadt für die Unterstützung seinen Dank aus.
In vielen ähnlichen Einrichtungen seien die auf den KZ-Märschen Getöteten zusammen in Massengräbern bestattet worden. Dass hier über 600 Einzelgräber angelegt werden konnten, verleihe dem Friedhof in Neunburg ein Alleinstellungsmerkmal in der Oberpfalz. Für Enkel und Urenkel bestehe die Möglichkeit, mehr über das Schicksal der Verwandten zu erfahren. März ergänzte, dass eine Digitalisierung geplant sei, um noch besser zu informieren.
Gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis
Birner stellte heraus, das hier eine besondere Begegnungskultur von Angehörigen aus dem In- und Ausland stattfinde. Männer lobte die gute Zusammenarbeit der Stadt und des Landkreises. Scharf betonte, Gedenkstätten seien ihm ein persönliches Anliegen, weil er von seinem Großvater viel über die Todesmärsche erfahren habe. Auch Flierl unterstrich die Bedeutung solcher Orte als Erinnerung und Mahnung. Zum Abschluss legte Freller einen Kranz der Stiftung nieder. Zu Besprechen gab es noch einige Punkte zum Thema Sanierung und Verbesserung der Zufahrtswege.