Nächster Schritt in Windmais
Pingartener Graben wird renaturiert – Höhere Förderung für das Verfahren Windmais

14.09.2023 | Stand 14.09.2023, 15:00 Uhr |
Randolf Alesch

Der neue Bachlauf quert ein kleines Waldstück, in dem auf den Schutzstreifen verzichtet wird. Foto: Randolph Alesch

Nach mehrjähriger Planungs- und Vorbereitungszeit wird im Verfahren Windmais seit rund vier Jahren eine Maßnahme nach der anderen umgesetzt und fertiggestellt. Insbesondere in Erzhäuser wurden seit 2021 in den Flurbezeichnungen „Mahdwiesen“ und „Am Steinbruch“ zahlreiche Feldwege, wie der „Turesbacher“ oder der „Kipfenberger Weg“ ausgebaut.

Kürzlich hat die beauftragte Firma Ruider damit begonnen, auch den „Pingartener Graben“ auf einer Länge von rund einem Kilometer zu renaturieren. Die Umgestaltung, Neubelebung und Entschleunigung des Pingartener Grabens und später auch des Grasenbaches soll dazu beitragen, die Blaualgen im Hammersee zu reduzieren. Durch den auf vier Meter verbreiterten Bachlauf, dem sich links und rechts je ein fünf Meter breiter Schutzstreifen anschließt, wird sich die zukünftige Trasse des Gewässers auf 14 Meter ausdehnen.

Verrohrungen in den Bachläufen werden entfernt. Außerdem werden einzelne Absetzflächen geschaffen, damit der Bach bei Hochwasser über die Ufer treten und sich ausbreiten kann. Durch den Einbau von Wurzelstöcken und Totholz sollen strömungsberuhigte Zonen entstehen, die wichtige Unterwasserlebensräume, Verstecke, Nischen und Rückzugsgebiete für die im Wasser lebenden Tiere darstellen.

Auch die Voraussetzungen für Flora, Fauna und eine möglichst hohe Artenvielfalt sollen so verbessert werden.

Zum Schutz gegen Hochwasser bei Starkregen soll die geplante Renaturierung des Pingartener Grabens und des Grasenbaches sowie die Quertrassierung der Felder oberhalb von Windmais beitragen. So habe man die Voraussetzungen für ein ökologisches Verfahren als ausgleichende Maßnahme geschaffen. Dadurch gebe es eine deutlich höhere Förderung und damit einen erheblichen finanziellen Vorteil, so die Gemeinde. Die angestrebten Renaturierungsmaßnahmen versprechen eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität.

Nicht verschweigen darf man aber in diesem Zusammenhang, dass Teile der Bevölkerung diese Maßnahme als Verschwendung von wertvollen Acker- und Wiesenflächen zu Ungunsten der Anlieger sehen.

tal

Artikel kommentieren