Winter- und Adventszeit heißt bei der Theaterbühne Schwandorf auch Märchenzeit und so ging es am Samstag erneut in die Schwandorfer Felsenkeller hinab. Und obwohl es Premiere war lief alles einwandfrei und die jungen Schauspieler überzeugten mit ihrer bravourösen Aufführung.
Unten im Keller angekommen wurde das Publikum von der Regisseurin und zugleich Erzählerin Manuela Pürzel-Lehner begrüßt und sie fragte, wer das Stück Rotkäppchen, das von der Kinder- und Jugendgruppe gespielt wurde, kenne und worum es darin gehe? Manche Kinder hatten sich sehr gut vorbereitet und wussten bestens Bescheid, so dass das Stück eine eigene Dynamik erhielt.
Bekanntschaft mit Wolf
Als erstes kam Jäger Onkel Tobias vorbei, der den Hund Waldi dabeihatte. Den Hund hatte sich Rotkäppchen zum Geburtstag gewünscht. Schon kamen sie zu Rotkäppchen, das mit ihren beiden Kätzchen spielte. Der Tisch war gedeckt, Kuchen und Kaffee standen für Rotkäppchens Geburtstagsfeier bereit. Tobias überreichte den gut erzogenen Hund, den Rotkäppchen kurz an der Leine nehmen solle, um ihn zu den Kätzchen zu lassen, damit sie sich aneinander gewöhnen.
Zwischenzeitlich nahmen die Zuschauer auch Bekanntschaft mit dem Wolf auf, der seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekam und furchtbar hungrig war. Ein kleines Lamm sei nur etwas für den hohlen Zahn gewesen, jammerte der Wolf. Früher hätte er den stärksten Widder gefressen und nun kannte er sich gar nicht mehr aus. Der grässliche Jäger mit seinem widerlichen Hund lief ihm auch schon über den Weg. Ja Menschen wären für ihn die leichteste Beute.
Das könnte Sie auch interessieren: Ein magisches erstes Wochenende: So schön war der Auftakt zum Winterzauber in Schwandorf
Schon machte sich Rotkäppchen auf zur Großmutter und ihre Mutter rief noch nach, dass sie den Weg nicht verlassen solle, denn Jäger Tobias habe zwar den Wolf gesehen, der aber in eine andere Richtung lief. Großmutter saß da und hustete, da sie krank war und bereitete für Rotkäppchen ein Geschenk vor – eine Puppe – die so aussah wie ihre Enkelin. Denn Großmutter konnte nicht zu ihrer Enkelin gehen, da es ihr schlecht ging, wurde müde und legte sich in ihr Bett.
Da schlich schon der Wolf um die Ecke. Als Vorspeise verschlang er die Großmutter und dann erreichte Rotkäppchen das Haus der Großmutter und wollte eingelassen werden. Jedoch im Bett lag der Wolf. Rotkäppchen fragte Großmutter warum hast du so große Ohren? Damit ich dich besser hören kann, so der Wolf mit verstellter Stimme. Großmutter warum hast du so große Augen? Damit ich dich besser sehen kann, sagte erneut der Wolf. Und letztendlich fragte das kleine Mädchen warum sie so ein großes Maul habe? Damit ich dich besser fressen kann und schon war auch Rotkäppchen im Bauch des Wolfes verschwunden.
Karten sind ausverkauft
So wie viele Märchen gut ausgehen, hat auch das Märchen der Gebrüder Grimm ein gutes Ende gefunden und zum Schluss gab es viel Applaus und für die Kinder ein kleines Geschenk. Auch dieses Jahr sind keine Karten mehr erhältlich.
Die Schauspieler wurden von Ingrid Wilhelm ausgestattet und für das Inventar der Bühnenbilder zeigte sich Erwin Zechmann verantwortlich. Das Rotkäppchen wird von Johanna Zechmann gespielt. Den Jäger spielt Fabian Wolf. Sophia Grabinger und Jasmin Steier teilen sich die Rolle der Mutter. Den Pelz des Wolfes wirft sich Lucas Mauerer über. Die Großmutter spielen Annalena Zechmann und Sabine Brunner. Leonie Stenzel und Fiona Schuster spielen den Hund. In die Rollen der Kätzchen 1+ und 2 schlüpfen Marie Huber und Ina Baranek.
Veranstaltungsort
Ursprung: Die Schwandorfer Felsenkeller entstanden ungefähr um 1500. Ungefähr 130 Keller wurden in den Weinberg geschlagen.
Verwendung: Ursprünglich wurden sie als Gär- und Lagerkeller für Bier errichtet. Im 2. Weltkrieg dienten sie Tausenden von Menschen als Luftschutzbunker.
Artikel kommentieren